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Stefan Dumont

"Dieser Identifier wird nicht von der Deutschen Nationalbibliothek verwaltet. Auch die Anfrage bei allen bekannten Resolvingdiensten war ohne Erfolg." 🤪

Und wieder ein schönes Beispiel, warum / das grundlegende Problem von nicht lösen und man sie sich eigentlich auch sparen kann.

Wie Eckart Arnold und Stefan Müller das schon so schön diskutiert hatten: doi.org/10.11588/ip.2016.2.334

journals.ub.uni-heidelberg.de Wie permanent sind Permalinks? | Informationspraxis

@stefandumont es fehlt womöglich in der Praxis vielfach das Bewusstsein dafür, die permanenten Identifikatoren nach Target-Umzügen oder anderen Veränderungen nachzuziehen.

@librerli Ja, wahrscheinlich ist das der Fall. Dass man da aber was "extra" pflegen muss ist dann schon wieder ein Nachteil, der das Kosten-Nutzen-Verhältnis nochmal ungünstiger ausfallen lässt.

@stefandumont #DOI wurden von #BigPub für ihre zwecke entwickelt – und das merkt man.

Eine bessere lösung für die wissenschaft wäre eigentlich ein verteiltes inhaltadressiertes, dezentrales netzwerk à la #IPFS.

@mxp Ah, interessant. Wusste / kannte ich noch nicht. Dass DOIs für günstig sind, dachte ich mir schon. Dass die für die Entwicklung verantwortlich waren, ist mir neu. Hast du da zufällig einen Link zu einem Artikel o.ä. zur Hand? Nur so aus Neugier ...

@stefandumont
Ich nehme an, du spielst auf die heutige Downtime der Dienste der DNB und dabei deren URN:NBN Resolver an.

Die von Arnold & Müller in ihrem Artikel bevorzugten Peer-to-Peer-Ansätze haben sich in den Jahren seit dem Erscheinen des Artikels (2017) gewaltig weiterentwickelt. Wie schon von @EzellaGarnie erwähnt, haben wir inzwischen mit DIDs und VCs zwei W3C-Standards, die kryptografisch-verifizierbare (= Vertrauenswürdigkeit, Manipulationssicherheit), verteilte (= Dezentralisierung), datenschutzfreundliche (= Privacy by Design, selektive Offenlegung), interoperable (= offener Code, offene Standards) und kostengünstige (Erstellung unabhängig von Drittinstanzen, wenig Ressourcenverbrauch) Veröffentlichungen ermöglichen.

Ich habe in einem o-bib Artikel 2021 die Kritik an zentralen Identifiersystemen aktualisiert und dabei DIDs und das Konzept dahinter vorgestellt (anstatt auf die DOI zu verweisen, hier mal zur Abwechslung auf IPFS gespiegelt): https://ipfs.io/ipfs/QmacT3Py9S1jYj32AFdeDw73qSwhuVmrhRYFafrGraPwHL
Dort ist auch u.a. dokumentiert, dass die Entstehung der DOI auf Betreiben der US-amerikanischen Verlagsbranche zurückgeht.

@mxp Content-adressierte dezentrale Lösungen wie IPFS sind allein leider wenig wirksam, insofern du ein sich veränderndes Dokument hast (Stichwort: Versionierungen) oder diesem eine Identität attribuieren willst und es dabei eben derselbe eindeutige auflösbare Identifier bleiben soll. DIDs wären ein solcher Layer oben drauf auf die bestehenden Dateihaltungssysteme (egal ob dezentral oder zentral), die diese fehlende Identifier-Funktion herstellen können.

Übrigens auch die von euch verwendete ORCID ist ein Single Point of Failure, die zudem ihre Infrastruktur zuletzt komplett auf Amazon gezogen haben. DOI.org ist auch schon länger bei AWS.

@nb Danke für das paper!

Content-addressable storage war nicht als fertige lösung gemeint sondern eben als basis.

ORCiD: klar, das ist die gleiche geschichte und genauso zentralisiert.

@stefandumont @EzellaGarnie

@mxp @nb @stefandumont @EzellaGarnie The article looks interesting and well informed. Would be nice to have an English version to allow broader access.

@hvdsomp
In terms of broader access, I would rather have some well written and well sourced general state of the art articles on Wikipedia regarding DIDs, VCs and SSI first. Cause even technically firm ppl are overwhelmed when they browse through the W3C recommendations on DIDs and VCs. After that we could also dig depper into the different areas of application, like research data management. And I think the intermediation of this knowledge must be done by researchers interested in using those technologies for the common good rather than all those profit-driven entities who are just building decentralized solutions to be somehow superior to their contenders. Unfortunately, there is no coordinated effort of such ppl that I know of atm and I myself only do such work in my spare time. And you probably know how exhausting a paper submission is, especially considering that I'm not very keen on using centralized-orientated web-only publishing platforms. For the time being, I'm certain that academics are already used to utilize a translation service or a LLM of their choosing to get some sence out of foreign papers. My paper is free and reusable under CC-BY, so there should be no barrier to do so.
@mxp @stefandumont @EzellaGarnie

@nb @mxp @EzellaGarnie Vielen Dank für die ausführliche Info und den Hinweis auf den Aufsatz. Der sieht sehr interessant aus, kommt direkt auf die Leseliste!

Dass die DNB eine Downtime hatte, wusste ich nicht. Die Fehlermeldung sah eher danach aus, als ob der Identifier nicht mehr gepflegt würde?! Naja... Jedenfalls zielte meine Kritik an DOI/URNs darauf, dass sie nur zusätzlicher Aufwand sind und m.E. keinen Vorteil gegenüber Permalinks seitens des Anbieters haben.

@stefandumont
Kann beides sein. Vielleicht hat es sich zufällig überschnitten, aber zu der Zeit deines Tröts hat die DNB auch zu der Störung getrötet: https://openbiblio.social/@DNB_Aktuelles/110236087685665291
Wenn du jetzt immer noch die Meldung bekommst, könnte an deiner Vermutung etwas dran sein. Nach meinem Stichprobentest funktioniert das Resolving im Namensraum der DNB gerade. Mir erschien der Resolver immer recht stabil, habe aber auch vergleichsweise selten Literatur mit URN, meist DOIs oder Handle, daher ärgert mich eher diese Meldung: "This handle prefix is currently inactive" 😉
@mxp @EzellaGarnie
@stefandumont
Noch zur DOI/URN-Kritik: Verstehe ich, nur die Kritik von Arnold & Müller weist im Wesentlichen darauf hin, dass die Permanenz von Permalinks genau wie DOIs nur auf Versprechungen baut, die an das Vertrauen in eine bereitstellende Institution gebunden sind (S. 6). Bei der Nutzung von Permalinks hast du bereits mit der das Repositorium betreibenden Institution eine Vertrauensbeziehung, von der du abhängig bist. Im Falle der Nutzung von DOIs in einem Repositorium kommt mit der Registrationsagentur zusätzlich noch die Abhängigkeit von einer weiteren zentralen Organisation hinzu, wobei der gebotene Mehrwert, wie du sagst, fraglich ist. Arnold/Müller schreiben weiter "es existiert kein technisches Verfahren, durch das man einen Internetlink dauerhaft machen könnte. Technische Systeme wie z.B. “Handle-Server” können die Bereitstellung von Permalinks nur unterstützen, aber nicht garantieren, dass deren Betreiber die Links beibehält." Sie gehen in ihren Annahmen immer von einem Modell aus, in dem die Nutzer*innen die Permalinks von einer zentralen Instanz beziehen müssen, weil sie technisch von ihr abhängig sind.

Darum habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass dieser Ausgangspunkt so nicht mehr den aktuellen Stand der Technik entspricht, seitdem wir Peer-to-Peer Technologien haben, die a) auf das Public-Private-Key-Verfahren bauen, um Nutzer*innen damit selbst ihre "Permalinks" generieren und kontrollieren zu lassen (DIDs), die b) die Identifier-Registry auf eine von einer bereitstellenden Institution unabhängige (dezentrale, verteilte, kryptografisch abgesicherte) Datenbank auslagern (Verifiable Data Registry) oder es überhaupt keine braucht, weil jede*r seine eigene Registry ist (je nach Lösungsansatz / DID-Methode) und c) Dokumentdateien sich Content-adressiert halten lassen (IPFS), sodass d) in dem ganzen Workflow die Authenzitität und Integrität des Resolvings als auch der ausgegebenen Datei gewahrt bleibt. Die von Arnold/Müller als unerlässlich angesehenen "Permalink-Leitlinien" wären analog in der Spezifikation der DID-Methode niedergelegt. Die bereitstellenden Institutionen werden zu vertrauenswürdigen Insitutionen, indem sie nicht die Nutzer*innen von sich abhängig machen, sondern ihnen lediglich ihre Identifier "gegenzeichnen" und Tools zur dezentralen Verwaltung und zum dezentralen Resolving solcher Identifier bereitstellen (DIDs as a Service), die die Nutzer*innen nutzen können, aber nicht müssen, weil sie diese auch selbst auf ihren eigenen Geräten betreiben oder sich über eine andere vertrauenswürdige Institution bereitstellen lassen können (offener Code, offene Standards).

Zugegeben, Arnold/Müller waren damals schon nah dran, als sie für sensibles Material vorgeschlagen haben, "Permalinks mit den verlinkten Dokumenten kryptographisch abzusichern" (S. 17). Was sie genau damit meinten, haben sie leider nicht ausgeführt. Aber damals war der Primat der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auch noch nicht so weit fortgeschritten wie heute 😁
@mxp @EzellaGarnie