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Der Einstieg in das Fediverse für Bibliotheksmenschen

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#AVMedien

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Stream, Barcamp und lange Nächte – Wissenschaftskommunikation mit Videos

Vor genau einem Jahr, im April 2024, feierten wir das 10-jährige Bestehen des TIB AV-Portals im Rahmen eines Jubiläumsmonats ausgiebig. Unter anderem mit dieser mehrteiligen Blogreihe erhielt die bewegte Entwicklungsgeschichte, Content- und Nutzungsvielfalt unserer offenen und prinzipiell kostenfreien Plattform für wissenschaftliche Videos, eine intensive Würdigung.

Auch im ausgehenden elften „Lebensjahr“ des AV-Portals ist wieder einiges passiert. Das spiegelt sich selbstreferentiell wiederum hier im Blog, vor allem im schon traditionellen Jahresrück- und -überblick von Product Owner Sven Strobel, wider. So wurden etwa Entwicklungsmeilensteine im Adaptiven Streaming, Hosting, effizientere Spracherkennung und einiges mehr realisiert. Besonders spannende zukunfsträchtige Funktionalitäten wie automatische Abstract-Generierung oder sogenannte dynamische Zero-Shot-Suchen sind derzeit in der intensiven Prüfung und Erprobung,

Die beständig rasante agile Entwicklung, der Nachhall des Jubiläums sowie nicht zuletzt der gegenwärtige KI-getriebene und beeinflusste „Zeitgeist“ weit über Academia hinaus- und hineinreichend (zugegeben etwas kryptisch formuliert) schuf und schafft Gelegenheiten zur intensiven Auseinandersetzung mit Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation im Videoformat. Aus vier unterschiedlichen Anlässen heraus – zwei nicht sehr lang zurückliegend, zwei im Hebst 2025 stattfindend – sei sehr herzlich zur Beschäftigung, kritischer Kommentierung und ausgiebiger Beteiligung eingeladen.

Experimente – Entdeckungen – Erkenntnisse: Wissenschaftsfilm-Lounge(s)

Am 4. April 2025 fand erstmals bundesweit und sehr intensiv die Lange Nacht der Bibliotheken statt. Neben vielen anderen Bibliotheken in Hannover war auch die TIB mit einem tollen Programm vertreten. Dem wunderschönen Frühlingswetter trotzend, kamen viele sehr interessierte Bürgerinnen und Bürger auch zur Wissenschaftsfilm-Lounge zu uns. Screenings einer bunten Auswahl von Kurzfilmen und punktuell wiederholte Impulsvorträge zum TIB AV-Portal konnten zeigen, dass Bibliotheken unlängst ultramoderne Orte und Player der Wissens- und Informationsvermittlung bzw. -erwerbs mit entsprechenden Services sind.

Die Folien zum Impulsvortrag sind unter https://tib.eu/bibnacht-avportal bereitgestellt. Zum Nachschauen und Eintauchen in die vielfältige Wissenschaftsfilmwelt gibt’s die Playlist unter https://av.tib.eu/watchlist/14978.

Weiterentwickelt und aktualisiert werde ich die Wissenschaftsfilm-Lounge zur Nacht, die Wissen schafft 2025 der Leibniz Universität Hannover am Samstag, den 8. November 2025 wieder anbieten. Save the date und sei(d) dabei!

„YouTube, Twitch & Co.: videobasierte Wissenschaftskommunikation reloaded“

Nur wenige Tage nach der Langen Nacht der Bibliotheken ergab sich am Abend des 9. Aprils 2025 die Gelegenheit eines – sowohl im Setting als auch inhaltlich sehr spannenden – kollaborativ-interaktiven Gesprächs zum Themenfeld im Stream-Format. Wie können Videos Forschung und Lehre verändern? Reichen Erklärvideos noch aus? Welche Plattformen bieten mehr als YouTube? Und wie kann Interaktion Wissenschaft zugänglicher machen? Diese und viele weitere Fragen diskutierte ich mit Christian Spannagel, sehr video-umtriebiger Professor für Mathematik und Informatik-Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, und besonders mit den Teilnehmenden im Stream-Chat. Im TIB AV-Portal ist seit Jahren fortlaufend eine große Auswahl von Christian Spannagels langjährigen Lehraufzeichnungen und Erklärvideos versammelt: https://av.tib.eu/publisher/Spannagel__Christian

Die aufbereitete, geschnittene Aufzeichnung des Streams mit sehr lebendigem Chat war bereits wenige Tage später auf YouTube zugänglich, ehe diese – auch und gerade dank der expliziten Creative-Commons-Lizenzierung! – ganz unkompliziert auch auf dem TIB AV-Portal publiziert wurde – als zitierfähige, unter anderem mit automatischer Videoanalyse und durchsuchbarer Audiotranskription angereicherte Version:

Mit der Kommentarfunktion auf YouTube, per Social Media auf Mastodon und/oder LinkedIn oder auch auf dem beeindruckenden Discord-Server von Christian Spannagel kann und wird die Diskussion weitergehen …

Nach dem ScienceVideoCamp ist vor dem ScienceVideoCamp!

… oder auch beim ScienceVideoCamp 2025  (#SVC25) am 7. Oktober, von 10 bis 16 Uhr! Diesmal liegt ein besonderer Genre-Fokus auf wissenschaftlichen Lehr- und Lernvideos wie Erklärfilmen, Tutorials, Webinaren und Aufzeichnungen von curricularen Lehrveranstaltungen. Das ist aber nicht zwingend.

Das SVC wendet sich auch dieses Jahr an die interessierte Wissenschaftsvideo-Community egal aus welcher Perspektive, Position oder mit welchem Erfahrungsgrad, mit mehr Spiel- und Freiraum für mehr Vielfalt und Diversität. Die grundsätzliche Programmagenda steht bereits und wir schrauben weiter an konkreten Highlights, wie dem Keynote-Gespräch. Seid schon jetzt herzlich eingeladen und dabei!

Hintergrund: Am 15. April 2024 stieg anlässlich des Portaljubiläums das erste, recht spontan organisierte ScienceVideoCamp als offenes virtuelles Barcamp rund um Wissenschaftskommunikation im Videoformat. Es kam gänzlich kostenfrei und ohne Anmeldung daher, was auch dieses Jahr so sein wird. Nach dem Willkommensimpuls mit kurzer Entwicklungsstory gab’s ein tolles Keynote-Gespräch mit Eva Wolfangel und, ja genau, Christian Spannagel unter dem Titel „BEYOND YOUTUBE – Erfahrungen, Chancen und Herausforderungen von Wissenschaftskommunikation (nicht nur) mit Videos“. Eröffnungsimpuls, Keynote und auch ein Campsession-Beitrag sind m AV-Portal in einer speziellen Videoserie zur Veranstaltung nachschaubar. In diversen Sessions wurde intensiv diskutiert. Das mit TaskCards realisierte #SVC24-Sessionboard mit verlinkten Etherpads zur Dokumentation und auch bis dato nicht realisierte Sessionvorschläge als Ideenspeicher sind weiterhin einsehbar. Die Erfahrungen vom und Feedback zum ersten ScienceVideoCamp motivierten sehr, in Serie zu gehen.

Aufzeichnungen und Dokumentation des #SVC24 können daher sehr gerne zur Erinnerung und (Neu-)Inspiration für das #SVC25 genutzt werden. Bis zum Oktober ist noch viel Zeit, um über eigene Fragen und Ideen bis hin zu konkreten Sessionvorschlägen nachzudenken oder auch über die Keynote-Konstellation zu spekulieren.

More to come. Stay tuned & watch science on https://av.tib.eu/. 😉

Lektüreempfehlungen

Spannagel, Christian (17.04.2024). Darum braucht die Wissenschaftskommunikation mehr als Erklärvideos. Gastbeitrag auf Wissenschaftskommunikation.de: https://www.wissenschaftskommunikation.de/darum-braucht-die-wissenschaftskommunikation-mehr-als-erklaervideos-78623/

Stöhr, Matti (03.04.2024). Warum die Wissenschaft eine Alternative zu YouTube braucht. Gastbeitrag auf Wissenschaftskommunikation.de. https://www.wissenschaftskommunikation.de/warum-die-wissenschaft-eine-alternative-zu-youtube-braucht-76085/

Quantenwelten mit der TIB entdecken – Auftakt zum Quantenjahr 2025

„Wer glaubt, die Quantentheorie verstanden zu haben, hat sie nicht verstanden.“

Richard Phillips Feynman (1918–1988), US-amerikanischer theoretischer Physiker

Bereits Anfang Februar wurde von der UNESCO in Paris feierlich das International Year of Quantum Science and Technology (IYQ) eröffnet. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) schreibt in ihrem dazu veröffentlichten, instruktiven Newsbeitrag und in Bewerbung der eigenen deutschen Website zum Themenjahr Quantum 2025 direkt zu Beginn:

„Das zweitägige Event markierte den Auftakt eines weltweiten Veranstaltungsprogramms, das die Bedeutung der Quantenwissenschaften für technologische Innovationen und nachhaltige Entwicklung hervorhebt und der breiten Öffentlichkeit näherbringt.“

Das vielfältige Veranstaltungsangebot allein für den deutschsprachigen Raum ist wirklich beeindruckend! Es gibt schier Unmengen an Möglichkeiten in Quantenwelten einzutauchen, um unter anderem dem berühmten Physiker Feynman ein Schnippchen zu schlagen und dem Verständnis der Quantentheorie immer näher zu kommen. Schließlich ist die Begründung der Quantenmechanik um bzw. ab 1925, Anlass dieses Jubiläumsjahres. Die DPG schreibt dazu:

Was geschah 1925?

Hatten die überraschenden Vorschläge von Max Planck (Wirkungsquantum), Albert Einstein (Lichtquanten) und Niels Bohr (Atommodell mit Quantensprüngen) die Notwendigkeit einer Neuformulierung der klassischen Mechanik immer drängender werden lassen. So fand Werner Heisenberg 1925 – in regem Austausch mit Wolfgang Pauli – den entscheidenden Ansatz, aus dem eine Quantenmechanik entwickelt werden konnte. Zusammen mit Max Born und Pascual Jordan gelang es in Göttingen in kürzester Zeit, eine konsistente und anwendbare Theorie zu entwickeln. Ihr stellten sich sogleich die Fassungen von Paul Dirac (Cambridge) und Erwin Schrödinger (Zürich) an die Seite. Die Quantenmechanik ist mittlerweile die experimentell am besten getestete Theorie der Physik.

Um etwas tiefer und gleichzeitig sehr verständlich im Überblick einzusteigen, sei der Wikipedia-Artikel zur Quantenmechanik wärmstens empfohlen. Dieser enthält unter anderem vorbildlich ausführliche Nachweise auf entscheidende Original-Publikationen von Heisenberg/Pauli, Born/Jordan, Dirac und Schrödinger.

TIB auf der DPG-Frühjahrstagung in Regensburg

So trifft sich die Physik-Fachwelt hierzulande traditionell besonders auf den DPG-Frühjahrstagungen, die dieses Jahr unter dem besonderen Quanten-Schwerpunkt stehen. So auch vom 16. bis 21. März 2025 in Regensburg die DPG-Frühjahrstagung der Sektion Kondensierte Materie (SKM). Als weltgrößte Fachbibliothek für Technik und Naturwissenschaften ist dort auch die TIB bei der Fachausstellung vom 18. bis 20. März 2025 dabei. Am Stand (Nummer T16 im Zelt) geht‘s unter anderem darum, wie Literaturbeschaffung aus dem Fachbereich Physik, natürlich auch zu Quantenphysik, über die TIB-Dokumentlieferung sichergestellt werden kann. Außerdem stellt sie weitere Services für Physiker:innen vor:

TIB AV-Portal – die Webplattform für wissenschaftliche Filme, in der Videos recherchiert, nachgenutzt, zitiert und publiziert werden können

TIB ConRec – der flexible, modulare Service für Konferenzaufzeichnung und wissenschaftliche Videoproduktion

Fachinformationsdienst FID Materials Science – die spezialisierte Informations- und Serviceplattform für die Materialwissenschaften

ORKG Ask – das innovative Such- und Erkundungssystem, das auf Grundlage von fast 80 Millionen wissenschaftlichen Publikationen wissenschaftliche Fragen beantwortet

 

Die Vorstellung und Diskussion der Services mit interessiertem Publikum vor Ort wird mit ziemlicher Sicherheit von „Quantenbeispielen“ geprägt sein. Das Themenfeld ist unerschöpflich und erfahrbar über verschiedenste Such- und Findräume, die nicht nur, aber besonders von der TIB angeboten werden. Allein in der Gemeinsamen Normdatei (GND) finden sich – Stand Mitte März 2025 – unglaubliche 1.559 Entitäten allein mit „Quanten*“, darunter 249 qualifizierte Sachbegriffe und 75 Organisationen, vor allem wissenschaftliche Institute mit Fokus auf Quantenphysik – eine einfache Suche im GND Explorer genügt.

Schlagwortwolke mit Quantenbegriffen aus den TOP 100 der GND-Sachbegriffe zum Thema

11.000 Treffer im TIB-Portal bei der Suche nach dem Schlagwort „Quanten*“

Entsprechend ergiebig sind explorative oder auch ganz gezielte Suchen im TIB-Portal, unserem „Einfallstor“ zur Literatur- und Medienrecherche, einschließlich eines bequemen Direktzugriffs auf unzählige E-Ressourcen. Beispielsweise ergibt eine – zugegeben sehr grobe – Suche im TIB-Portal nach dem Schlagwort „Quanten*“ beeindruckenderweise weit über 11.000 Treffer – allein für Publikationen der letzten 35 Jahre seit 1990. Besonderes interessant dabei: die sehr ausdifferenzierte Aufteilung in unterschiedlichste Medientypen, unter anderem 4.300 E-Ressourcen …

Tiefer in die Quantenphysik eintauchen: Literatur und Videos für Wissenshungrige

Diese „Adlerperspektive“ ist zu oberflächlich und schwer überschaubar? Hier ein paar Empfehlungen zur Lektüre mit Verlinkung zum bzw. Zugriff vom TIB-Portal:

Unter anderem auch im bereits erwähnten TIB AV-Portal lassen sich mit gleichem Suchstring nach „Quanten*“ vielfältig historische wie brandaktuelle Videos zum Thema entdecken. Beliebte „Klassiker“ aus der Sammlung des ehemaligen Instituts für Wissenschaftlichen Film (IWF) sind etwa:

  • Schroeder, Manfred R.: Rekonstruktion der Quantentheorie und Theorie der Ur-Alternativen – Carl Friedrich von Weizsäcker diskutiert seine Thesen mit Manfred Eigen und Manfred R. Schroeder. IWF (Göttingen), 1988. https://doi.org/10.3203/IWF/G-221
  • Reimers, Karl Friedrich: Werner Heisenberg und Carl Friedrich Freiherr von Weizsäcker – Gespräch in München 1966. IWF (Göttingen), 1968. https://doi.org/10.3203/IWF/G-110

Das Feld ist also eröffnet, anhand der TIB und ihrer Services in die verschiedensten Welten und Sphären der Quanten einzutauchen. Seien Sie sehr herzlich eingeladen zu stöbern, zu recherchieren, zu entdecken und sorgen Sie mit unserer Hilfe für ganz eigene Quantensprünge in Ihrem Quantenwissen. In den folgenden Monaten wollen wir das weiter vertiefen – in unserer Blogreihe zum Quantenjahr 2025.

Das TIB AV-Portal 2024: Fortschritte in Bereitstellung, mobiler Nutzung und Datensouveränität

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Das TIB AV-Portal ist eine offene und kostenfreie Plattform für wissenschaftliche Videos, die eine Vielzahl von Services für den fachgerechten Einsatz audiovisueller Medien in der Wissenschaft bereitstellt. Dazu zählen etwa die dauerhafte Zitierbarkeit, die Langzeitarchivierung und eine zielgenaue Suche in den Videoinhalten. Das werbefreie Portal bietet ein sicheres und datenschutzkonformes Umfeld, das speziell auf die Anforderungen der akademischen Gemeinschaft zugeschnitten ist. Seit 2020 geben wir jährlich einen Überblick über die Weiterentwicklungen und neuen Funktionen des TIB AV-Portals. Hier folgt ein Rückblick auf die Innovationen und Highlights in 2024.

Adaptives Streaming und Hosting an der TIB

MPEG-DASH und HLS sind verbreitete Streaming-Protokolle, die eine effiziente Bereitstellung von Videoinhalten über das Internet ermöglichen. Beide Technologien zerlegen Videodateien in kleinere Segmente, die abhängig von der verfügbaren Bandbreite und der Leistung des Endgeräts in unterschiedlicher Qualität gestreamt werden. Dies sorgt für ein flüssiges Videoerlebnis und ist ein essenzieller Bestandteil moderner Videoportale.

Über das gesamte Jahr 2024 haben wir zunächst in der Entwicklungsumgebung MPEG-DASH- und HLS-Derivate erstellt und sowohl das Frontend als auch das Backend darauf vorbereitet. Am 8. Januar 2025 wurde das adaptive Streaming erfolgreich live geschaltet. Die Auslieferung der neuen Derivate erfolgt nicht mehr über das bisher genutzte externe Media Asset Management, sondern über TIB-eigene Server. Dieser Schritt stärkt unsere Datensouveränität und setzt die Strategie fort, die wir bereits in den Jahren 2019 und 2020 mit der Migration von Frontend und Backend in die TIB-Infrastruktur eingeleitet haben (siehe Blogartikel aus 2020).

Im Produktivsystem werden aktuell für die neu veröffentlichten Videos adaptive Derivate erzeugt.

Server-Side-Rendering

Wir haben für das AV-Portal Server-Side-Rendering (SSR) mit Nuxt.js eingeführt, einem auf Vue.js basierenden Framework, das die Entwicklung moderner Webanwendungen erheblich vereinfacht. Durch SSR wird der HTML-Inhalt der Seiten direkt auf dem Server gerendert und nicht erst im Browser der Nutzerin erstellt. Dies führt zu schnelleren Ladezeiten, verbessert die Suchmaschinenoptimierung und sorgt für ein insgesamt reibungsloseres Nutzererlebnis, insbesondere in Umgebungen mit eingeschränkter Bandbreite.

Wissenschaftliche Audios im TIB AV-Portal

Backend und Frontend des AV-Portals wurden erweitert, sodass auch reine Audiodateien wie MP3 und WAV unterstützt werden. Neben wissenschaftlichen Videos begrüßen wir nun auch wissenschaftliche Audios in unserem Bestand, von denen bereits rund 50 Titel verfügbar sind. Die Audiodateien können mit einem Standbild ergänzt werden, und wie bei den Videos werden zugehörige Untertitel angezeigt.

Im Zuge dieser Erweiterung haben wir unser Wording an vielen Stellen angepasst und entweder allgemeiner formuliert oder zwischen Audio und Video unterschieden.

Transkription und Übersetzung gesprochener Inhalte

Seit Juli 2023 nutzen wir die KI-gestützte Spracherkennungssoftware Whisper von OpenAI, um die Originalsprache der Videos zu transkribieren. Die Transkripte dienen sowohl der Untertitelung als auch der inhaltsbasierten Suche (siehe Blogartikel aus 2023). 2024 haben wir auch für ältere Videos im Bestand, die bislang nicht transkribiert waren, Sprachtranskripte erstellt.

Im März 2024 haben wir die Übersetzungsfunktion von Whisper integriert, mit der alle nicht-englisch- sprachigen Videos ins Englische übersetzt werden. Damit können englischsprachige Nutzer sämtliche Videos – ob auf Deutsch, Ukrainisch, Spanisch, Französisch, Japanisch oder in anderen Sprachen – dank Untertiteln verstehen und über die Transkripte gezielt durchsuchen.

Effizientere Spracherkennung

Anfang 2024 haben wir Faster-Whisper installiert, eine optimierte und beschleunigte Version von Whisper. Diese Version ist viermal schneller als Whisper, benötigt deutlich weniger Speicher und verfügt über einen automatischen Stillefilter. Dadurch können wir die Transkription unserer Videos erheblich effizienter gestalten. Der Stillefilter trägt außerdem dazu bei, einen Großteil der für KI typischen „Halluzinationen“ zu minimieren.

Automatische Abstract-Generierung

Ein erheblicher Teil der Videos im AV-Portal wurde ohne Abstract von den Anbietern bereitgestellt. Abstracts sind jedoch essenziell, da sie eine kompakte Inhaltszusammenfassung liefern und die Nutzerin dabei unterstützen, schnell relevante Inhalte zu identifizieren. Um diesen Bedarf zu decken, haben wir mit dem Large-Language-Modell (LLM) Llama experimentiert und Abstracts basierend auf den durch Whisper generierten Sprachtranskripten erstellt. Die ersten Ergebnisse waren qualitativ vielversprechend.

Allerdings zeigte sich, dass selbst kleinere LLM-Modelle so hohe Speicheranforderungen haben, dass unsere CPU an ihre Grenzen stößt. Langfristig spekulieren wir auf eine zentrale GPU-Dienstleistung, die von mehreren Teams an der TIB genutzt werden kann. Dadurch lassen sich rechenintensive Aufgaben wie die Abstract-Generierung effizienter bewältigen und die vorhandene Infrastruktur optimal auslasten.

Demonstrator des Scrum-Teams zur Abstract-Erzeugung

Stella: Evaluierung und Verbesserung der Videoempfehlungen

Wir sind Praxispartner in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt STELLA, einer Plattform für Living-Lab-Experimente mit Ranking- und Empfehlungssystemen. Das Scrum-Team des AV-Portals plant, das Recommender-System für Videoempfehlungen mithilfe von STELLA zu evaluieren und auf Basis von realem Nutzerfeedback zu verbessern.

Lokal haben wir das STELLA-System bereits erfolgreich implementiert und getestet. Der erste von GESIS trainierte Recommender-Algorithmus wird voraussichtlich im ersten Quartal 2025 bereitgestellt und dann von uns bewertet.

Optimierung der mobilen Nutzung

Die mobile Nutzung hat mit der Verbreitung von Smartphones und mobilem Internet in den letzten anderthalb Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen und ist heute ein fester Bestandteil des digitalen Alltags. Um unser Videoportal noch benutzerfreundlicher zu gestalten, nehmen wir kontinuierlich Anpassungen für die mobile Nutzung vor.

Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Überarbeitung des Players: Die Play-/Pause-Funktion lässt sich nun durch einfaches Antippen des Videos aktivieren. Um Irritationen zu vermeiden, wird die Kontrollleiste erst durch einen Touch auf das Video sichtbar, während ein weiterer Touch auf ein Element der Leiste die gewünschte Funktion ausführt. Zudem wurden die Zeitleisten-Vorschaubilder für eine bessere Darstellung angepasst.

Auf kleinen Geräten wirkte die Player-Kontrollleiste durch die Vielzahl an Elementen überladen. Daher haben wir die Anordnung und Bedienbarkeit der Kontrollelemente neu strukturiert, so dass die Kontrollleiste „aufgeräumter“ wirkt und in der mobilen Nutzung besser zu bedienen ist.

Mobile Ansicht eines Videos

Highlighting der Treffer in Transkript und Segmentleiste

Sprachtranskripte lassen sich gezielt nach Begriffen durchsuchen. Gefundene Treffer werden im Transkript hervorgehoben, und die exakten Fundstellen in der Segmentleiste rot markiert. So kann die Nutzerin direkt zu den relevanten Stellen navigieren, was die gezielte Suche erleichtert.

Highlighting der Treffer in Transkript und Segmentleiste

Optimierungen für das Teilen von Videos

Der iFrame des eingebetteten Players ermöglicht es, Videos des AV-Portals auf externen Webseiten einzubinden. Dieses Element findet sich im Teilen-Dialog auf der Detailseite des Videos. Wir haben den iFrame responsiver gemacht, damit sich der eingebettete Player dynamisch an die Größe des Browserfensters anpasst.

Dadurch bleibt die Darstellung des Videos sowohl auf Desktop-Geräten als auch auf mobilen Geräten einheitlich und benutzerfreundlich. Zusätzlich haben wir im Teilen-Dialog eine Vorschaufunktion integriert, mit der man sich den eingebetteten Player mit fester bzw. responsiver Größe vorab anschauen kann.

Teilen-Dialog mit Vorschau des eingebetteten Players

Ausblick auf 2025

2025 werden wir schrittweise adaptive Derivate für unseren gesamten Videobestand erstellen und diese auf Servern der TIB hosten. Gleichzeitig planen wir, ältere, qualitativ minderwertige automatische Transkripte im Bestand durch hochwertige Transkripte von Whisper zu ersetzen.

Darüber hinaus werden wir mit OpenClip Bild-Vektoren für alle Frames unserer Videos im Entwicklungssystem erzeugen und in einer Datenbank speichern. Dies eröffnet die Möglichkeit, Zero-Shot-Suchen im AV-Portal zu realisieren.

Dadurch könnte das Portal Suchanfragen in natürlicher Sprache verarbeiten und relevante Videoszenen direkt anhand ihrer visuellen Inhalte identifizieren, ohne dass eine manuelle Verschlagwortung oder ein zusätzliches Training des Modells erforderlich ist. Dies liegt daran, dass OpenClip bereits vortrainiert ist und generalisierte Zero-Shot-Fähigkeiten besitzt, die eine breite Palette an Konzepten abdecken. Wie und an welchen Stellen OpenClip im AV-Portal genutzt wird, befindet sich aber noch in der Planungs- und Abstimmungsphase.

Open Science, KI und mehr – über aktuelle Konferenzvideos aus der Bibliotheks- und Informationswelt

2024 neigt sich dem Ende zu. Insbesondere anhand des jüngst publizierten TIB-Reports 2024 ist anschaulich wie kurzweilig zu entdecken: Es war erneut ein ereignisreiches, intensives Jahr – auch und gerade im Bibliotheks- und Informationswesen. Im TIB-Report findet unter anderem das 10-jährige Jubiläum des TIB AV-Portals – unsere Plattform für Wissenschaftsvideos – im April seine Würdigung. Groß gefeiert wurde auch hier im Blog mit dieser speziellen Blogreihe mit sehr lohnenswerten Rück- und Einblicken in die Portal-Entwicklung.

Einladung zum „Bingewatching“

Aber gerade zur zweiten Jahreshälfte und besonders nun zum Jahresausklang wurden im AV-Portal einige für die Bibliotheks- und Informationscommunity hochrelevante Aufzeichnungen von Konferenzen und mehr in Form von Videoserien veröffentlicht, welche teils auch im neuen Jahr noch erweitert werden. An dieser Stelle seien einige kurz vorgestellt, verbunden mit einer herzlichen, augenzwinkernden „Bingewatching“ -Einladung über die bevorstehenden Feier- und Urlaubstage. Spoiler: Am Lieblings- und Dauerthema Open Science sowie am (Dauer-)Trend „Künstliche Intelligenz“ ist kein Vorbeikommen.

TIB AV-Portal: Startseite

Zahlen, Daten, Fakten zum TIB AV-Portal

Aktuell: Über 27.500 Konferenz- und Vortragsaufzeichnungen sind im TIB AV-Portal publiziert, davon fast 1.500 im Fachgebiet „Information & Dokumentation“.

Mehrwert: Konferenzmitschnitte bieten Sicht- und Nachnutzbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse, die (noch) nicht in klassischen (Paper-)Publikationen publiziert sind.

Effektiv: Automatische Videoanalyse von Sprache, Text und Bild sowie KI-generierte Sprachtranskription ermöglichen gezieltes Auffinden relevanter Inhalte. Dank DOI plus weiterem Identifier sind sie sekundengenau zitierfähig.

September 2024: #OAT24 – Open-Access-Tage

Volljährig: Mitte September 2024 gingen in Köln die nunmehr achtzehnten (18!) Open-Access-Tage (OAT) über die Bühne. Die Veranstaltung ist „die zentrale jährliche Konferenz zum Thema Open Access und Open Science im deutschsprachigen Raum“ und eines der Highlights im alljährlichen Branchen-Konferenzkalender.

Apropos 18: Aufzeichnungen aller OAT seit 2018 gibt es im AV-Portal. Daran kann man durchaus wichtige Jahre der Open-Access-Entwicklungen, -Aktivitäten und natürlich -Diskurse nachvollziehen. So ist sind Infrastrukturen wie Repositories, Geschäftsmodelle, OA-Transformation oder OA-Monitoring Dauerthemen. Das spiegelt sich auch in den frischen #OAT24-Videos wieder. Meine Empfehlung zum Einstieg ist der Beitrag „Alle wollen Open Access, aber nicht alle setzen sich durch“ von TIB-Kollegin Sarah Dellmann:

 

Zum Weiterschauen:

Oktober 2024: #OSICU2024 – Open Science and Innovation in Ukraine

Eine vergleichsweise (sehr) junge und komplett virtuelle Konferenz ist die „Open Science and Innovation in Ukraine“, welche im Jahr 2022 erstmals ins Leben gerufen wurde, um den internationalen  Wissenstransfer und Austausch rund um offene Wissenschaft, besonders aus ukrainischer Perspektive, zu fördern. Die hochgradig attraktiv besetzte OSICU ist eine Kooperation der State Scientific and Technical Library of Ukraine und der TIB, unterstützt vom Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine und vielen Partner:innen. Sie findet stets in der letzten Oktoberwoche parallel zur Internationalen Open-Access-Week statt, so auch die #OSICU2024, mit insgesamt 14 publizierten Beiträgen.

Meine Empfehlung zum Einstieg ist das sehr vielfältig besetzte „Discussion panel – Perspectives on academic freedom“:

 

Zum Weiterschauen:

Zum Weiterlesen mit Fokus Open Educational Resources:

November 2024: #SWIB24 – Semantic Web in Libraries

Bereits seit 2009 findet alljährlich die „SWIB – Semantic Web in Libraries“ statt, die – man sieht es dem Akronym an – über die Jahre nach ursprünglich deutschsprachigem Start immer internationaler und virtueller wurde. Die Konferenz konzentriert sich laut Eigenangabe auf Linked Open Data (LOD) in Bibliotheken und verwandten Organisationen. Sie hat sich als Veranstaltung etabliert, bei der sich IT-Mitarbeitende, Entwickler:innen, Bibliothekar:ennen und Forschende aus der ganzen Welt treffen, sich austauschen und voneinander lernen.

Die Vortragsthemen drehen sich um die Öffnung von Daten, die Verknüpfung von Daten sowie die Erstellung von Tools und Software für LOD-Produktionsszenarien. Ende November traf sich die SWIB-Community online, unter anderem mit der interessanten Keynote von, Denny Vrandečić, Gründer von Wikidata, zu den Auswirkungen von großen Sprachmodellen auf die Wissensrepräsentation:

 

Zum Weiterschauen:

Dezember 2024, Part I: #vBIB24

Nur eine Woche später, am 4. und 5. Dezember 2024, stand die gemeinsam von TIB und dem Berufsverband Information Bibliothek (BIB) organisierte #vBIB24 an. Die #vBIB ist seit 2020 „eine Plattform für die Bibliotheks- und Informationscommunity, auf der aktuelle Themen, Entwicklungen und Trends rund um die Digitalität des Bibliotheks- und Informationswesens aufgegriffen und offen und kontrovers diskutiert werden können – und sollen!“.

Dieses Jahr war das Motto „Digitale Teilhabe“, ergänzt und erweitert von Schwerpunkten vorangegangener #vBIB-Ausgaben, etwa digitale Transformation oder digitale Communitys. Aufzeichnungen der beiden Keynotes sind bereits publiziert, weitere aus dem Corner-Programm sollen und werden folgen. Passenderweise gibt‘s auch hier einen Bezug zum „Wikiversum“. Anne-Sophie Waag, Referentin für „Bildung in der digitalen Welt” bei Wikimedia Deutschland, verdeutlicht die Sinnhaftigkeit und niedrigschwelliger Umsetzbarkeit von Digitaler Teilhabe anhand ganz praktischer Beispiele, nicht nur im Kosmos von Wikipedia:

 

Zum Weiterschauen:

Dezember 2024, Part II: BiblioCON

Die BiblioCon, ehemals Bibliothekartag, ist natürlich DIE traditionsreiche und etablierte größte Fach- und Fortbildungskonferenz für das, wie für alle Bibliotheks- und Informationswesen im deutschsprachigen Raum mit internationaler Strahlkraft. Aber what? Die diesjährige 112. BiblioCon in Hamburg war doch schon Anfang Juni und warum taucht sie hier auf? Korrekt! Vor Ort wurden Vorträge und Diskussionen in bestimmten Räumen aufgezeichnet und die Aufzeichnungen registrierten Teilnehmenden geschützt zugänglich gemacht. Wie von den verantwortlichen Veranstaltern gewünscht werden – unter Voraussetzung der obligatorischen individuellen Einwilligung von Vortragenden und Moderierenden – nach einem sechsmonatigen Embargo im TIB AV-Portal publiziert. Aus den frisch frei verfügbaren #BiblioCon24-Aufzeichungen sei ein Beitrag ans Herz gelegt, welcher ein Seminarkonzept Zürcher (Hochschul-)Bibliotheken zur Vermittlung und Förderung von Informationskompetenz an Doktorierende vorstellt. Darin wird unter anderem auch der Umgang mit generativer KI, wie ChatGPT, thematisiert:

 

Zum Weiterschauen:

Das ganze Jahr: Konferenzaufzeichnungen powered by TIB ConRec

TIB ConRec: Leistungsportfolio

Umfang und Vielfalt der in diesem Beitrag angeteaserten Videos und Videoserien wäre in den meisten Fällen nicht entstanden oder gar möglich gewesen, wenn es TIB ConRec, unseren Service für wissenschaftliche Konferenzaufzeichnung und Medienproduktion, nicht gäbe.

Abgesehen von spannenden Inhalten, zeigen die genannten Beispiele auch im Ergebnis, was in Sachen wissenschaftliche Events im Videoformat technisch „State of the Art“ ist – von klassischer Vor-Ort-Aufzeichnung, über Live-Streaming bis hin zu durchaus anspruchsvollen Bedarfen und Umsetzungssettings für virtuelle Veranstaltungen.

Nach der Aufzeichnung ist vor der Aufzeichnung

Auch im Jahr 2025 wird‘s spannend, informativ und innovativ. Herzlichen Dank für das Interesse am Content. Vor allem aber herzlichen Dank für das Vertrauen aller kooperierenden Veranstalter und aller Protagonist:innen vor und auch hinter den Kameras in TIB ConRec – bis hin zur Publikation im TIB AV-Portal.

Der MDR MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK hat sehr ausführlich über die Neueröffnung der SLUB Mediathek berichtet und ihre Beiträge auf einer Landingpage zusammengeführt. Vielen Dank dafür!

👉 Alles Wissenswerte findet ihr hier:
mdr.de/nachrichten/sachsen/dre

MDR · Dresden: SLUB eröffnet neue MediathekBy MDR Kulturdesk

😱 Wir sind etwas geschockt, wie aktuell Nutzende mit den Geräten zur AV-Digitalisierung umgehen, die wir interimsweise im Vorraum unserer AV-Studios auf Ebene -1 untergebracht haben. Die Geräte werden rabiat zur Seite gepackt, weggeräumt, Schallplattenspieler hochkant abgestellt, regelmäßig Verkabelungen entfernt.

😢 Wir haben uns deshalb entschieden, die Geräte zur Digitalisierung abzubauen.

📢 Kurzfristige Workshop-Möglichkeit! 📢

Morgen leitet unser Kollege Marco Klindt den spannenden „Digitale Daten und Formate für AV-Material“ in der digitalen Veranstaltungsreihe zu des Kompetenzzentrums Bestandserhaltung der @zlb_berlin . Der Workshop findet von 10 bis 12 Uhr auf Zoom statt. 💻🕙

👉 Jetzt anmelden: bestandserhaltung.zlb.de/veran

Verpasst? Kein Problem! Mehr von Marco gibt's auf unserer Website, z.B. die eLectures: digis-berlin.de/digis-metadate

ZLB Bestandserhaltungdigitale Veranstaltungsreihe: AV-Mediendigitale KBE-Reihe: Audiovisuelle Medien, deren Erkennung, Identifizierung, Erhaltung, Digitalisierung und Sichtbarmachung

📢 Veranstaltungshinweis: „Digitale und Formate für AV-Material“ 🎥📀
In der nächsten Veranstaltung der Reihe zu AV-Medien vom Kompetenzzentrum Bestandserhaltung (KBE) der @zlb_berlin dreht sich alles um Daten und Formate für audiovisuelle Medien. Unser Kollege Marco Klindt wird den Workshop leiten!
🗓️ Datum: 31.05.
📍 Online-Event über Zoom
🔗 Infos & Anmeldung: bestandserhaltung.zlb.de/veran

ZLB Bestandserhaltungdigitale Veranstaltungsreihe: AV-Mediendigitale KBE-Reihe: Audiovisuelle Medien, deren Erkennung, Identifizierung, Erhaltung, Digitalisierung und Sichtbarmachung

Wissenschaftsvideo-Perlen aus 10 Jahren TIB AV-Portal – Entdeckungen und Empfehlungen

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Vor exakt 10 Jahren, am 29. April 2014, ging das TIB AV-Portal online. Das wurde in der  Jubiläumsankündigung und in dieser Blogpostreihe – unter dem Schlagwort #10JahreTIB_AVPortal versammelt – natürlich schon mehrfach erwähnt. Nun ist‘s soweit: DIE Videoplattform aus der Wissenschaft für die Wissenschaft ist offiziell 10 Jahre alt!

Der Geburtstag sei für einen kleinen gemeinsamen „Tauchgang” zu ein paar besonderen Videoperlen genutzt, welche TIB-Kolleginnen und Kollegen für sich entdeckt haben und sehr gern weiterempfehlen. Das hat schon gewisse Tradition, gab es doch in zurückliegenden Jahren hier im Blog bereits im Dezember 2020 den dreiteiligen Empfehlungsbeitrag anlässlich 30.000 Videos im AV-Portal sowie aus Anlass der Publikation von 10.000 Videos im Juni 2017 persönliche Highlights aus dem Kompetenzzentrum für nicht-textuelle Materialien (nun Lab NTM), wo das TIB AV-Portal schwerpuktmäßig verortet ist. Besonders schön: Es gibt immer wieder neue Entdeckungen.

Los geht‘s mit besonders unterhaltsamen Informatik-Vorträgen rund um Computer(geschichte) im Film sowie Datenanalyse:

Hurra für Hollywood – aus Filmen lernen

Ein Streifzug durch die Welt von Computing, Hacking und mehr im Spiegel populärer Filme im Vortrag  „Everything I know about computers, I learned from the movies: Reloaded” von 2016:

Empfehlung von Micky Lindlar (Team Digitale Langzeitarchivierung):

Als Nerd der Generation X, der Filme liebt, geht mir dieser ans Herz. Es ist eine augenzwinkernde Rekapitulation von Filmszenen, in denen Computer im Laufe der Jahre vorkommen. Wie der Sprecher, Mark Renle, am Anfang sagt: „Schalten Sie Ihr Gehirn aus, so ist es viel lustiger”.

Von Druckerfehlern, Bahnverspätungen und Textproduktivität beim „SPIEGEL”

Der gravierende Xerox-Bug erklärt im Vortrag „Lies, damned lies and scans“ von 2015:

Empfehlung von mir selbst, Matti Stöhr (Team TIB AV-Portal):

Meine All-Time-Favourites: Die datenanalytischen Vorträge vom Bonner Data Scientist David Kriesel. Sie sind so fundiert wie lehrreich und dazu noch ausgesprochen unterhaltsam. Größere, auch internationale Bekanntheit erlangte David Kriesel durch die Entdeckung und Veröffentlichung des Xerox Bugs. Etwa im englischsprachigen Vortrag auf der FrOSCon 2015 (erstmals gehalten auf dem Chaos Communication Congess 2014) erzählt er dessen Geschichte. Auch seine Vorträge zum Spiegel Mining (2017) und Bahn Mining (2019), ebenso auf den Chaos Communication Congressen, sind absolut beeindruckend und empfehlenswert.

Schwimmen wir weiter zu wiederentdeckten Schätzen aus dem mannigfaltigen Filmerbe des ehemaligen Instituts für wissenschaftlichen Film (IWF):

Lebensweg(e) eines Wissenschaftlers

Einer der profilitiertesten Geobotaniker und Ökosystemforscher in der bewegenden IWF-Dokumentation: Heinz Ellenberg – Ein Portrait von 1996:

Screenshot aus der IWF-Dokumentation „Heinz Ellenberg – Ein Portrait“ (1996) – Video aus rechtlichen Gründen nur direkt im Portal abspielbar)

Empfehlung von Sabine Ronge (Team Auskunft am TIB-Standort Conti-Campus):

Die Filme des IWF haben mich durch die Schulzeit begleitet. Wie schön, dass die TIB stellt den Medienbestand der ehemaligen IWF Wissen und Medien gGmbH im TIB AV-Portal bereitstellt. Vor einigen Jahren hatte ich einen Studierenden der Geologie in der Beratung, der für eine Hausarbeit aus dem Portrait über Heinz Ellenberg zitiert hat. Ellenberg gilt als Wegbereiter einer ganzheitlichen Sicht des Ökosystems in Deutschland. Eine tolle Zeitreise.

Schildkröten unter Sielmann‘s Beobachtung

IWF-Kurzdokumentation „Chelonia mydas (Cheloniidae) – Verlassen der Brutstelle nach dem Schlüpfen“ von 1967:

Empfehlung von Petra Mensing (Fachreferat Biologie):

Dieser Stummfilm von Heinz Sielmann über das Schlüpfen der grünen Meeresschildkröte ist einer meiner Favoriten im AV-Portal. Auch wenn einige der putzigen kleinen Schildkröten den Weg vom Nistplatz ins rettende Meer nicht schaffen, gibt es für viele andere doch ein „happy end“.

Auch aus aktuellem Anlass – rüber zur „Grotte“ von Physik-Vorlesungen:

Theoretische Physik entmystifiziert

Prof. Leonard Susskind von der Stanford University in seiner Vorlesung aus dem Jahr 2012 über „Demystifying the Higgs Boson“:

Empfehlung von Esther Tobschall (Fachreferat Physik):

Prof. Leonard Susskind von der Stanford University erklärt in der Vorlesung „Demystifying the Higgs Boson“ von 2012, was der Higgs-Mechanismus ist und was es bedeutet, „Teilchen Masse zu verleihen“. Das Video ist eine interessante (Wieder-)Endeckung anlässlich des kürzlichen Todes von Peter Higgs. Überhaupt sind die „Susskind-Lectures zur Theoretischen Physik“ sehr empfehlenswert. Hier ergänzen sich Videos und Bücher auf wunderbarer Weise.

Warum nicht als nächstes das überfachlich relevante und interessante Themenfeld Openness unter die Lupe nehmen?

Open-Access-Publizieren einfach und verständlich erklärt

Open-Access(-Publizieren), insbesondere dank Creative-Commons-Lizenzierung, ist ein wesentliches Merkmal von über 90 Prozent der Videos im Portal und ermöglicht nicht nur Zugriff, sondern auch oftmals auch flexible Nachnutzung. Was das heißt bzw. heißen kann, macht folgende Videoauswahl deutlich:

Öffentliche Playlist mit Auswahl von Vortragsaufzeichnungen und besonders und Erklärvideos zum Thema Open Access-Publizieren

Empfehlungen des Teams von TIB Open Publishing:

Als Diamond Open-Access-Publikationsplattform ist unsere Playlist eine Sammlung von Themen, die uns besonders am Herzen liegen: Open-Access-Finanzierungsmodelle, Open-Access-Lizenzen, offene Publikationsstandards und Beiträge zur Entwicklung der Open-Source-Publikationssoftware OJS. Mit diesem Strauß an Open-Access-Themen möchten wir dem AV-Portal zum Geburtstag gratulieren!

Vielen herzlichen Dank für die Glückwünsche, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Apropos Offenheit:

Offene Forschungsinformationen „in a nutshell“

Auch und gerade im Zuge der frisch mit der TIB als Erstunterzeichnerin publizierten „Barcelona Declaration on Open Research Information“ interessant und relevant:

Eine Empfehlung von Christian Hauschke (Open Science Lab):

Die Keynote von Ludo Waltman bei der 12th International VIVO Conference gibt einen schönen Überblick darüber, was offene Forschungsinformationen sind und vor allem auch, warum sie für eine transparente und verantwortungsvolle Forschungsevaluierung notwendig sind.

Offenheit macht auch folgendes möglich:

Trommelwirbel für Open Educational Resources (OER)

Durch Kooperation mit ORCA.nrw kamen jüngst und kommen weiterhin eine Vielzahl von Video-OER aus ganz verschiedenen Disziplinen und Genres ins TIB AV-Portal. Darunter auch aus der Musikwissenschaft:

Empfehlung von Stefan Bielesch (Team Kommunikation):

Ein wirklich schönes Beispiel dafür, wie vielseitig das Repertoire des TIB AV-Portals ist! 

Wenn Openeness und Nutzungsfreundlichkeit in einer „user-driven“ Anwendungsentwicklung zusammen kommen, ist schon viel gewonnen:

Die Psychologie hinter Benutzungsfreundlichkeit und Design

Empfehlung von Stefan Stretz (Team Projekt „AV-EFI – Automatisiertes Verbundsystem für audiovisuelle Bestände über einheitliche Filmidentifikatoren”):

Großartige Sammlung von Grundprinzipien des User Experience (UX)-Designs, perfekt für die Werbung für UX in Projektteams.

Und schließlich tauchen wir augenzwinkernd wieder auf und gehen an Land und ans Limit mit:

Komplexe Sachverhalte kurz und einfach darstellen

Immer wieder eine Herausforderung – „keep it short and simple”:

Empfehlung von Adriana Bätje (Team Kommunikation):

Mir gefällt der spanndende Vortrag von Ralph Caspers besonders gut. Er stellt darin sehr anschaulich und humorvoll dar, wie sich schwierige Themen einfach darstellen lassen. Warum und wie ihr Wissen als Leberwurst tarnen könnt, erfahrt ihr im Vortrag.

Hier alle Videoempfehlungen – soweit möglich – in einer kompakten Playlist zusammengefasst.

Herzlichen Dank für die Beteiligung aller. Es können gerne noch fortlaufend Videoempfehlungen hinzukommen! Persönliche Highlights bitte mit einem Kommentar auf diesen Post oder via SocialMedia mit Nutzung des Hashtags #10JahreTIB_AV-Portal zum Besten geben, etwa bei Mastodon.

„Videosuchen – Videoserien – Videoplaylists“: 10 Jahre inhaltliche Entwicklung und Redaktion des TIB AV-Portals

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Die dynamische, funktionale Portal-Entwicklung der vergangenen zehn Jahre ist beachtlich sowie gegenwärtig und auch zukünftig vielversprechend. Nutzungsfreundliche Features sind toll, ein Repositorium wird jedoch zuvorderst durch möglichst attraktive und relevante Inhalte wertvoll und genutzt. Dieser Beitrag porträtiert den Aufwuchs recherchier- und nutzbarer Wissenschaftsvideos und das Genrespektrum im TIB AV-Portal, garniert von Einblicken in die redaktionelle Kuratierung des Contents.

Medienentwicklung allgemein

Im Beitrag Drei Fragen an Margret Plank und Matti Stöhr zum TIB AV-Portal wurde es erwähnt: das TIB AV-Portal ist mit Launch Ende April 2014 mit circa 2.000 Videos, insbesondere dem bis dahin digitalisiertem Bestand des ehemaligenInstitut für Wissenschaftlichen Film (IWF), gestartet. Das änderte sich rasant – besonders parallel zur der bis heute andauernden, teils sehr komplizierten und aufwändigen Rechteklärung mit dem Ziel der freien Online-Stellung des sehr wertvollen, aber historischen IWF-Wissenschaftsfilmerbes. Schnell verdoppelte sich die Anzahl der Medien im TIB AV-Portal.

Mitte 2017 waren im Portal bereits 10.000 Videos, zwei Jahre später schon 20.000. Seit Ende 2022 sind nun weit über 40.000 Videos recherchier- und anschaubar.

Mehr als IWF und Konferenzaufzeichnungen: Genres im TIB AV-Portal

Zusammenfassender Überblick der Genres im TIB AV-Portal

Mit dem Grundstock an IWF-Filmen startete die Projektentwicklung und schließlich das öffentlich sicht- und nutzbare Wissenschaftsvideo-Repositorium TIB AV-Portal. Diese haben vor allem einen dokumentarischen Charakter, aber auch Forschendenporträts, Interviews und Experimente waren und sind Teil dieses besonderen Filmbestands. Frühzeitig erweiterte sich das Genre-Spektrum. In großer Zahl kamen und kommen besonders Aufzeichnungen wissenschaftlicher Vorträge und Diskussionen, vor allem im Rahmen von Konferenzen hinzu. Diese, häufig erstmals neueste und sehr spezielle wissenschaftliche Erkenntnisse und Ergebnisse präsentierend, machen inzwischen über 56 Prozent des Gesamtbestands aus.

Die Einbettung von Videos in Genres bzw. Gattungen gibt formal-inhaltliche Orientierung. Mit der Facette Genre werden Videos im TIB AV-Portal so konkret wie möglich, jedoch praktikabel in prägnant-überschaubare (Basis-)Kategorien hinsichtlich ihres übergeordneten Produktionszusammenhangs sowie explizit und implizit auch Verwendungszwecks zugeordnet und damit gezielt recherchierbar. Die Grenzen sind mitunter fließend und können nicht ganz starr gezogen werden. Pragmatisch sind bzw. werden Videos mit einem solchen Genretyp verknüpft, in welcher der charakteristische Schwerpunkt liegt. Bei mehreren Schwerpunkten bzw. im Zweifel werden bis zu zwei Genres vergeben. Die einzelnen Genretypen kurz definiert – sortiert nach Häufigkeit des Auftretens:

BearbeitenGenreBeschreibungKonferenz/TalkVideos von Vorträgen und (Podiums-)Diskussionen, meist im Rahmen von wissenschaftlichen Veranstaltungen wie Konferenzen, die Präsentationen vor Publikum darstellen.VorlesungVideos, die im Rahmen der Lehre an Hochschulen entstehen und Lehrinhalte im klassischen Vorlesungsformat präsentieren. Sie bieten einen kontextualisierten Überblick über die Lehr- und Lerninhalte, meist im Rahmen eines Semesters.Dokumentation/ReportVideos, die ausführlich über Forschungsvorhaben und wissenschaftliche Projekte berichten, wobei verschiedene gestalterische und produktionstechnische Elemente wie Animationen und Visualisierungen integriert sein können.Workshop/Interaktives FormatAufzeichnungen von wissenschaftlichen Veranstaltungen, mit mehr oder weniger hohem Grad an aktiver Beteiligung der Teilnehmer, über einen Frage-und-Antwort-Teil hinaus.ErklärvideoMeist kurze bis mittellange Videos, die wissenschaftliche Sachverhalte oder Phänomene anschaulich erklären und kontextualisieren, oft mit einem Hintergrund in der akademischen Lehre. Sie können eine Vielzahl von Inhalten abdecken und haben teils fließenden Übergang zu längeren Webinaren oder Tutorials mit 'How To'-Charakter.Experiment/ModellVisualisierung von meist gegenständlichen Versuchsaufbauten, die wissenschaftliche Phänomene und Prozesse darstellen. Sie werden oft von einer Stimme aus dem Off oder von Personen vor der Kamera begleitet, um den Charakter und das Ziel des Experiments oder Modells zu erklären.ForschungsdatenIm Rahmen wissenschaftlicher Vorhaben entstehende oder verwendete Daten im Videoformat, die oft Beziehung zum publizierten Forschungsergebnis stehen. Sie werden je nach Fachgebiet und Zielsetzung unterschiedlich produziert und methodisch aufbereitet.Video AbstractKurze Filme, die das schriftliche Abstract einer wissenschaftlichen Publikation, oft in Form eines Journalartikels, ergänzen. Sie bieten einen schnellen Überblick und schaffen durch Anschaulichkeit idealerweise mehr Verständlichkeit und Aufmerksamkeit über die Arbeit, ihre Methoden und Ergebnisse.Interview(Strukturierte) Gespräche mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über ihre Forschungsarbeit, Lehrtätigkeit, Werdegang und Lebenserfahrungen. Sie werden oft anlässlich von Wissenschaftspreisverleihungen oder während wissenschaftlicher Veranstaltungen durchgeführt.Webinar/TutorialFilmische Gebrauchsanleitung, welche ein Thema, einen gewissen Vorgang oder eine Funktion erklärt. ("HowTo")Sonstiges VideoKategorie für vergleichsweise selten auftretende Videos, welche nicht mindestens zu einem der anderen Genretypen explizit zugeordnet werden können.

Soweit möglich, das ist besonders bei Konferenzaufzeichnungen der Fall, sind Videos als Serien im TIB AV-Portal zusammengefasst, um einen kontextualisierten Überblick über die Beiträge zu bieten.

Seit 2020 – dynamische inhaltliche Redaktion („behind the scenes“)

Startseite des TIB AV-Portals mit Video-Empfehlungen anhand jeweils einer spezifischen Playlist, Serie und Suche

Sven Strobel hat es bereits in seinem Beitrag 10 Jahre wissenschaftliche Videoplattform: Die Geschichte des TIB AV-Portals von den Anfängen bis zur Gegenwart aus der Perspektive der Entwicklung kurz zusammengefasst: Nachdem das TIB AV-Portal lange Jahre vergleichsweise „statisch“ daherkam, wurden seit 2020 Stück für Stück weitreichend, niedrigschwellige und dynamische Möglichkeiten geschaffen, um Wissenschaftsvideos und Begleitinformationen redaktionell flexibel zu kuratieren und entsprechend auf der Portalstartseite und darüber hinaus möglichst attraktiv zu präsentieren – ganz besonders als Videoempfehlungen.

Das funktioniert im Hintergrund denkbar einfach über wenige Zeilen Markdown via GitLab-Backend des AV-Portals bzw. der TIB. Konkret können so individuell zusammengestellt beliebige (thematische und/oder formelle) Playlists, Videoserien und auch Ergebnisse spezieller Suchabfragen sowohl auf der Portalstartseite als auch an anderen Stellen eingebunden werden.

Beispiele für Videoempfehlungen im TIB AV-Portal – redaktionelle Backend-Ansicht im GitLab der TIB

Die niedrigschwellige Einbindung von (kurzen) erklärend-annotierenden Texten, URLs, Bildern, und letztlichVideo(serien-)-IDs bei gleichzeitig festgelegtem „Look and Feel“ – Anzeige und Interaktion sind typenabhängig – ermöglicht eine sehr effektive Redaktion und Code-Sparsamkeit. Es erfolgt eine Vorschau im Testsystem, die produktive Freigabe bzw. Release vollzieht der Product Owner.

Besonders häufig im Einsatz: die originäre Merklisten-Funktion, welche jede(r) User:in mit Portalaccount nutzen kann. Merk- bzw. Playlisten können öffentlich sicht- und teilbar gestellt werden. Diese können nicht nur im TIB AV-Portal selbst redaktionell eingebettet werden – etwa im „Best of“ der Video-Empfehlungen oder auf spezifischen Herausgeberseiten: Beispiel Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) mit ausgewählten Video Abstracts.

Content-Kuratierung ist natürlich nur dann möglich wenn man mit – stetig im Umfang wachsenden – Inhalten arbeiten kann. Videos kommen natürlich von Urheberinnen und Urhebern sowie von Herausgeberinnen und Herausgebern. Wie sich das Publikationsprozedere im Laufe der Zeit entwickelt hat, soll Thema eines nächsten Teils unserer Blogreihe sein.

10 Jahre wissenschaftliche Videoplattform: Die Geschichte des TIB AV-Portals von den Anfängen bis zur Gegenwart aus der Perspektive der Entwicklung

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Das TIB AV-Portal feiert am 29. April 2024 sein zehnjähriges Bestehen. Seit dem Livegang hat sich das Portal zu einer zentralen Plattform für wissenschaftliche Videos entwickelt und stetig an Bedeutung in der akademischen Gemeinschaft gewonnen. Die TIB hat dabei einen wesentlichen Wandel in der Betriebsführung des Portals vollzogen, insofern als sie sich von einer Auftraggeberin und Erstellerin von Anforderungen zu einer aktiven Umsetzerin und Betreiberin entwickelte. Darüber hinaus wurden an der TIB zahlreiche Services rund um das AV-Portal etabliert, die das Angebot beträchtlich erweiterten.

Als langjähriger Begleiter des Projekts seit 2013 konnte ich die beeindruckende Evolution des Portals aus nächster Nähe miterleben. In diesem Blogartikel möchte ich einen detaillierten Einblick in die Entwicklungsgeschichte des Portals von seinen Anfängen bis heute geben.

Das AV-Portal als erstes Projekt des KNM

2010 wurde das Kompetenzzentrum für Nicht-Textuelle Materialien (KNM) an der TIB ins Leben gerufen, nachdem es die positive Bewertung durch eine Sonderevaluierung der Leibniz-Gemeinschaft erhalten hatte. Ziel des Kompetenzzentrums war es, Infrastrukturen, Werkzeuge und Dienstleistungen für Multimedia-Objekte zu entwickeln und zu betreiben, die das Auffinden, Durchsuchen und Zitieren dieser Objekte verbessern.

Das erste Projekt des KNM war die Entwicklung des TIB AV-Portals. Dieses ambitionierte Vorhaben zielte darauf ab, ein innovatives Videoportal zu entwickeln, das einen webbasierten Zugang zu wissenschaftlichen Videos ermöglicht. Das Spektrum der Inhalte umfasste unter anderem Simulationen, Experimente, Interviews, Videoabstracts, Vorlesungen und Konferenzen – vorrangig aus den Bereichen der Naturwissenschaften und Technik. Außerdem sollten die Videos mit weiterführenden Forschungsinformationen wie wissenschaftlichen Artikeln, Forschungsdaten und persistenten Identifikatoren akademischer Autoren verknüpft werden können.

Um die Nutzerbedürfnisse für ein solches Videoportal zu verstehen und zu erfüllen, führte das KNM im Jahr 2010 umfassende Experteninterviews, Umfeldanalysen und Fokusgruppen durch.

Entwicklung des Portals bis zum Livegang im April 2014

Das KNM (später umbenannt in Lab Nicht-Textuelle Materialien) entwickelte das AV-Portal von Juli 2011 bis April 2014 in Kooperation mit dem Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik.

In dieser Phase wurden diverse Videoanalysen integriert, darunter eine Schnitterkennung, Video-OCR, visuelle Konzepterkennung und automatische Videoannotation. Die grafische Benutzeroberfläche wurde nach den Nutzerbedürfnissen gestaltet, die aus der Anforderungsanalyse der TIB hervorgegangen waren. Eine Autorisierungsschicht sorgte dafür, dass der Zugang zu bestimmten Filmen beschränkt wurde, um Urheber- oder Persönlichkeitsrechte zu wahren. Als Medienmanagementsystem kam das Flow Center der Firma FlowWorks zum Einsatz. Zudem wurden Schnittstellen und Workflows geschaffen, um automatisch erzeugte Sprachtranskripte und Digital Object Identifier (DOIs) ins System zu integrieren sowie Metadaten und Videodateien an die digitale Langzeitarchivierung zu exportieren.

Parallel dazu baute die TIB zahlreiche Services für das Videomanagement auf. Dazu gehörten zunächst DOI-Registrierung, Langzeitarchivierung, Metadaten-Management, Video-Akquise sowie Rechteklärung und Lizenzberatung. Nach drei Jahren intensiver Entwicklungsarbeit ging das AV-Portal am 29. April 2014 online. Ein Highlight zum Start war das crosslinguale Retrieval, das die Suche in den Inhalten sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch ermöglichte.

Die Entwicklung des AV-Portals über die Jahre wird durch einige Abbildungen anschaulicher. Das folgende Wireframe aus dem Jahr 2011 illustriert beispielhaft den ersten Entwurf der grundlegenden Struktur und Anordnung der Benutzeroberfläche. Wireframes sind üblicherweise die ersten Schritte im Designprozess und dienen dazu, Ideen zu visualisieren, bevor die eigentliche Entwicklung und Programmierung erfolgt.

Wireframe des AV-Portals von 2011

Als das AV-Portal im April 2014 offiziell online ging, präsentierte es sich in einem grau-blauen Design. Die Gestaltung der Startseite war überwiegend statisch, mit einem Fokus auf Texten und Bildern. Interaktive Inhalte zum Erkunden waren zu diesem Zeitpunkt nur spärlich vertreten.

Startseite des AV-Portals im alten Look von 2014

Neugestaltung des AV-Portals zur TIB-Stiftungswerdung im Januar 2016

Zur Stiftungswerdung der TIB im Januar 2016 erfuhr das AV-Portal eine umfassende Neugestaltung seines Screendesigns. Die Überarbeitung umfasste nicht nur eine Optimierung der interaktiven Elemente nach Usability-Kriterien, sondern auch die Einführung eines responsiven Designs, das sich automatisch an unterschiedliche Bildschirmgrößen und Gerätetypen anpasst. Seitdem präsentiert sich das TIB AV-Portal in einem Farbschema aus Rot, Weiß und Grau. Trotz dieser Änderungen blieb die Startseite des Portals weitgehend statisch.

Startseite des AV-Portals im neuen Screendesign von 2016

Integration des Portals in die eigene Infrastruktur

Im September 2018 wurde das Scrum-Team AV-Portal an der TIB gegründet. Das Ziel: Die einzelnen Komponenten des AV-Portals, die zuvor bei externen Anbietern gehostet wurden, sollten in die eigene Infrastruktur migriert und sie fortan eigenständig weiterentwickelt werden.

Das Team besteht aus vier Entwicklern, einem Product Owner und einem Scrum Master. Der erste Meilenstein war die Migration des Frontends, einschließlich der Suchfunktion und der grafischen Benutzeroberfläche, im Jahr 2019. Im darauffolgenden Jahr schloss das Team die Migration des Backends ab, das die Videoanalysen beinhaltet. Seitdem ist das Scrum-Team in der Lage, sämtliche Anforderungen sowohl im Frontend als auch im Backend intern umzusetzen.

Die betriebsinterne Entwicklung des AV-Portals führte zu einer deutlich schnelleren und effizienteren Weiterentwicklung der Plattform. Ein wesentlicher Faktor für diesen Erfolg ist die enge Zusammenarbeitdes Scrum-Teams mit den internen Stakeholdern der TIB. In monatlichen Sprint Reviews präsentiert das Team ihnen die neuesten Umsetzungen und sammelt wertvolles Feedback. Dieses Feedback fließt oft unmittelbar in die nächste Entwicklungsphase ein und trägt so zur kontinuierlichen Verbesserung des Portals bei.

2020 hat das Scrum-Team die Startseite des AV-Portals komplett umgestaltet. Es wurden verschiedene Videokategorien eingeführt, wie beispielsweise Neu im Bestand und Videoempfehlungen basierend auf dem Nutzungsverlauf. Sie aktualisieren sich automatisch und bieten den Nutzern dadurch stets aktuelle und interessante Inhalte.

Zusätzlich hat das Team die Möglichkeit geschaffen, dass die Redaktion des Portals eigene Kategorien erstellen kann, um auf aktuelle Themen und Inhalte hinzuweisen. Des Weiteren wurden Blogartikel und Nachrichten aus den sozialen Medien der TIB in die Startseite integriert sowie Infokacheln zu den Services und Angeboten des AV-Portals hinzugefügt. Diese Features bieten den Nutzern eine dynamische und interaktive Erfahrung beim Durchstöbern der Inhalte.

Die folgende Abbildung zeigt den oberen Teil der neu gestalteten Startseite des Portals.

Startseite mit dynamischem Content seit 2020

Meilensteine der Entwicklung seit 2018

Das Scrum-Team hat in den letzten Jahren zahlreiche weitere Anforderungen implementiert. Hier ein kleiner Auszug:

• Integration von Frontend und Backend in ein Kubernetes-Cluster
• Skalierung des Frontends
• Erzeugung sämtlicher Videoformate
• Einführung von Serien als neuem Medientyp
• Erstellung eines eigenen Bereichs für Herausgeber
• Überarbeitung der Suchfunktion, einschließlich eines Updates auf SolrCloud
• Erweiterung der Synonyme auf alle Fachgebiete
• Implementierung eines neuen Videoplayers
• Videountertitelung und zielgenaues Suchen im Transkript (Whisper)
• Übersetzung nicht-englischsprachiger Videos ins Englische (Whisper)
• Migration in ein neues Frontendframework (Vue.js)

Ausführlichere Informationen finden sich in den diversen Blogartikeln zur Weiterentwicklung des AV-Portals.

Aktuelle Schwerpunkte der Entwicklung

Aktuell konzentriert sich das Team auf die Auslieferung der Videos über Server der TIB und die Implementierung von adaptivem Streaming mittels MPEG-DASH. Parallel dazu erfolgt eine Umstellung des Frontends auf Nuxt, das auf Vue.js aufsetzt. Vue.js ermöglicht ein nahtloseres Benutzererlebnis, da es das vollständige Neuladen der Seite beim Navigieren überflüssig macht und stattdessen nur die relevanten Teile der Seite dynamisch aktualisiert. Nuxt.js erweitert Vue.js um serverseitiges Rendern, was die Suchmaschinenoptimierung, Performance und Ladezeiten des Portals – insbesondere bei umfangreichen Videoinhalten – verbessert. Schließlich arbeitet das Scrum-Team eng mit der Forschungsgruppe Visual Analytics der TIB zusammen, um das Labeling visueller Konzepte basierend auf einem Open-Clip-Modell zu erweitern.

Seit dem Launch des AV-Portals im Jahr 2014 hat sich die TIB zunehmend von externen Dienstleistern unabhängig gemacht. Diese Unabhängigkeit soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Neben der Portalentwicklung wurden an der TIB in den letzten Jahren weitere Services etabliert, wie der Konferenzaufzeichnungsdienst TIB ConRec, das Community Building für Kooperationspartner und wissenschaftliche Gemeinschaften sowie die Forschungsgruppe Visual Analytics, die allesamt das Leistungsportfolio des AV-Portals erweitern.

💪 Jetzt wird‘s laut und dreckig. Am Montag beginnen die Bodenarbeiten auf Ebene -1 der Zentralbibliothek. Aber keine Angst, die lärmintensivsten Bautätigkeiten wie Bohren oder Fräsen werden außerhalb der Öffnungszeiten stattfinden. Staubschutzwände schirmen ungewollte Staubentwicklung ab.

👉 Alle wichtigen Infos findet ihr auf dem SLUBlog, der regelmäßig aktualisiert wird: slubdd.de/umbaumusik

🎼 Wissenschaftliche Hilfskräfte gesucht! In der RISM-Arbeitsstelle Dresden (angesiedelt an der und in Trägerschaft der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz) sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt zwei Stellen als #wissenschaftlicheHilfskraft (m/w/d) auf Honorarbasis in der Abteilung #Musik und #AVMedien zu besetzen.

👉 Alle Infos findest du unter:
slubdd.de/l0

Bewerbungsfrist: 26.03.2024

10 Jahre TIB AV-Portal – 10 Jahre Wissenschaft im Videoformat

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Letzte Aktualisierung: 29. April 2024

Ob unzählige Konferenzaufzeichnungen, beeindruckende Forscher:innenporträts, spannende Dokumentationen, instruktive Lehr- und Erklärfilme, Experimente und Simulationen sowie zu wissenschaftlichen Artikeln produzierte Video Abstracts: Das TIB AV-Portal ist die zentrale, offene und vor allem nicht-kommerzielle Plattform zum (unter anderem) zitierfähigen Finden, Nutzen und Publizieren vielfältigster wissenschaftlicher Videos. Weit über den fachlichen Schwerpunkt Naturwissenschaften und Technik hinaus.

Am 29. April 2014 ging das TIB AV-Portal nach fast dreijähriger Entwicklungszeit im Projektrahmen offiziell online. Seitdem wurde das Videoportal von und für die Wissenschaft als grundständiger Infrastrukturservice der TIB verstetigt. Es etablierte sich mit stetig steigendem Content – mit aktuell über 45.000 Videos – sowie beachtlicher Nutzungsresonanz. Vor allem: Es wird seit Beginn kontinuierlich und dynamisch weiterentwickelt!

Für uns ist es ein idealer Anlass, so intensive wie lebendige #10JahreTIB_AVPortal als Sneak Preview(s) ab sofort und ganz besonders im Jubiläumsmonat April mit einer Vielzahl von Aktivitäten und Aktionen gemeinsam (!) zu feiern. Das ist natürlich sicht- und erlebbar im Portal selbst, als „Informationshub“ hier im TIB-Blog und weit darüber hinaus. Ein fortlaufend aktualisierter Überblick:

Das ScienceVideoCamp 2024 – virtuell und niedrigschwellig

Der Veranstaltungshöhepunkt aus Anlass des Portaljubiläums: Am 15. April von 14 bis 17 Uhr fand erstmals das virtuelle Barcamp rund um Wissenschaftskommunikation im Videoformat statt – das ScienceVideoCamp 2024.

Impulsgebend: das Keynote-Gespräch „Beyond YouTube“ mit Wissenschaftsjournalistin Eva Wolfangel und dem filmenden Mathe-/Informatik-Prof. Christian Spannagel. Das weitere Programm wurde  partizipativ und spontan von allen Anwesenden (mit-)gestaltet. Dafür stand, auch für lose Ideen und konkrete Vorschlägevorab, das Sessionboard bereit. Die Teilnahme: komplett kostenfrei und ohne Anmeldung. Das ScienceVideoCamp 2024 wurde zwar auf Deutsch durchgeführt, englischsprachige Session- und Diskussionsbeiträge waren aber natürlich ebenso sehr willkommen.

Das TIB AV-Portal im Porträt – mehrteilige Blogpostserie

In mehreren aufeinander bezugnehmenden Blogposts stellten im Laufe des Aprils verschiedene Autor:innen mit ihrem ganz persönlichen Blick und ihrer Expertise einige wesentliche Facetten des TIB AV-Portals vor:

  1. Drei Fragen an Margret Plank und Matti Stöhr zum TIB AV-Portal
  2. 10 Jahre wissenschaftliche Videoplattform: Die Geschichte des TIB AV-Portals von den Anfängen bis zur Gegenwart aus der Perspektive der Entwicklung
  3. „Videosuchen – Videoserien – Videoplaylists“: 10 Jahre inhaltliche Entwicklung und Redaktion des TIB AV-Portals
  4. Wissenschaftsvideo-Perlen aus 10 Jahren TIB AV-Portal – Entdeckungen und Empfehlungen

„Mein TIB AV-Portal“ – ganz persönliche Videoperlen finden, Videoplaylists erstellen und veröffentlichen

Mit einem Portalaccount lassen sich unter anderem ganz leicht und flexibel Merk- bzw. Abspiellisten für favorisierte Videos erstellen und, sofern gewünscht, sogar veröffentlichen. Welche Filme sind für die eigene (wissenschaftliche) Arbeit, für die Lehre, für‘s Studium oder einfach aus persönlichem Interesse besonderes relevant, interessant und empfehlenswert?

    1. Entdeckt besonders im April eure „Lieblingsvideos“,
    2. sammelt diese in einer oder auch in mehreren Playlists und
    3. teilt diese, gern kommentiert, mit uns direkt via E-Mail und der Community bei Social Media.

Ob Mastodon, LinkedIn oder Instagram, am besten mit Hashtag #10JahreTIB_AVPortal. Ausgewählte Videoempfehlungen sind zum Geburtstag am 29. April in einer annotierten Kompilation hier im TIB-Blog erschienen. Weitere Anregungen bieten unter anderem unsere redaktionellen Empfehlungen.

Beispiel für eine öffentliche Playlist im TIB AV-Portal zum Thema „Moderne Arcihtektur“

Stimmen zum TIB AV-Portal – Vielfalt von Positionen und Erfahrungen

Über das vergangene Jahrzehnt hinweg und ungebrochen wirk(t)en unzählige Menschen an der Entwicklung, Gestaltung und vor allem an der inhaltlichen Vielfalt des TIB AV-Portals – damit an seiner Charakteristik und Erfolg mit. Dazu zählen einzelne Urheber:innen oder im Team, institutionelle und individuelle Herausgeber, das Portal-Entwicklungsteam und seine internen wie externen Partner:innen, Multiplikator:innen und natürlich die Nutzer:innen insgesamt. Ob einmalig oder kontinuierlich langjährig genutzt – für das stetige Angebot und Gelingen des Portals gab und gibt es viele Gründe, Entscheidungen und Faktoren. So werden Wegbegleiter:innen mit den unterschiedlichsen Gedanken und Positionen zum TIB AV-Portal zu Wort kommen: Diese werden im April fortlaufend veröffentlicht, hier im TIB-Blog, im Portal selbst sowie via Social Media.

Wir freuen uns über Ihr und euer persönliches Statement – gerne direkt als E-Mail oder via Mastodon, LinkedIn, Instagram & Co – natürlich mit Hashtag #10JahreTIB_AVPortal. 🙂

Auf ein tolles gemeinsames Jubiläum des TIB AV-Portals!

Lektüreempfehlung

Stöhr, Matti (03.04.2024). Warum die Wissenschaft eine Alternative zu YouTube braucht. Gastbeitrag auf Wissenschaftskommunikation.de. https://www.wissenschaftskommunikation.de/warum-die-wissenschaft-eine-alternative-zu-youtube-braucht-76085/