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Der Einstieg in das Fediverse für Bibliotheksmenschen

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#Bibliotheksgeschichte

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"Die Staatlichen Allgemeinbibliotheken entwickeln ihre Bestände auf der Grundlage der Bibliotheksverordnung v 31.5.1986, der 5. Durchführungsbestimmung zur Bibliotheksverordnung v 24.2.1971, der Anordnung über die Planung, Finanzierung und Abrechnung der Staatlichen Allgemeinbibliotheken v 1.11.1973, der Richtlinie zur Entwicklung der Bestände in den Staatlichen Allgemeinbibliotheken im Fünfjahresplanzeitraum von 1986 bis 1990 sowie der Festlegung der örtlichen Räte." 1/2

ein Häppchen ​er . Das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim hat letztes Jahr in einem @digiSberlin -Projekt Bilder der Bezirksbildstelle Charlottenburg digitalisiert. Darunter auch diese Aufnahme "Jugendliche im Lesesaal der Heinrich-Schulz-Bibliothek" zuletzt bearbeitet 2025-02-05. berlin.museum-digital.de/objec (CC BY 4.0).
Ich war noch nie dort, aber die Bib scheint architektonisch zu klotzen, nicht zu kleckern. Auf gibt es keine Bilder!

Von Schätzen und Findelkindern in der TIB

„Ja, es ist recht lustig am Welfenplatz“, so schrieb der Journalist Klaus Partzsch am 12./13. Februar 1972 in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ).

53 Jahre später, fast auf den Tag genau, erreichte der Artikel von Klaus Partzsch die TIB: Auf Umwegen, in einem verwaisten Buch, das im Team Hochschulschriften und Geschenke inventarisiert wurde.

Es sind nur zwei Seiten der Zeitung, die einen historischen Blick auf Hannover und auf die TIB werfen: Die Universitätsbibliothek der damaligen TU Hannover wird mit der Patentauslegestelle erwähnt. Der Autor schreibt: „Es gibt […] dort nicht nur Wochenzeitungen und medizinische Spezialzeitschriften, es gibt tief im Keller eine Patentauslegestelle.“

Ein Besuch in der Patentauslegestelle der TIB

Als Know-how aus dem Jahr 1904 nennt der Autor das Patent des Berliners Arthur Petzenbürger auf ein drehbares Seitensegel für Schnellbahnfahrzeuge: „eine Erfindung, die der Üstra den immensen Aufwand an elektrischen Strom einsparen helfen würde.“ Dabei spart der Journalist nicht mit einem scharfen Seitenhieb auf die „Nahverkehrs-Misere“ der Üstra.

Ein halbes Jahrhundert später ist das Thema Stromsparen aktueller denn je. Die ÜSTRA hat sich als umweltfreundliches und zuverlässiges Verkehrssystem in Hannover stark verbessert. Es tut sich was, Herr Partzsch!

Die Patente wurden damals in Kartons aufbewahrt, zum Beispiel mit der Aufschrift „außergewöhnliche Bahnen“. Der HAZ-Autor beschreibt, wie der Bibliotheksangestellte Kurt Fischer den Inhalt des Kartons vorsichtig entleert und welche Schätze in Form von Patentschriften dabei zum Vorschein kommen: Eine Patentschrift von Franz Kruckenberg und Curt Stedefeld von 1932 über die „Stadtbahn für hohe Geschwindigkeiten“ oder die rollenden Fußsteige von Louis Dominique Auguste Casalonga.

Welche Meldungen standen sonst noch in der HAZ-Ausgabe vom 12./13. Februar 1972? „Üstra-Verkehr gestört. Protestierer festgenommen.“, „Vor dem Bahnhof rumst es jetzt öfter und lauter.“ Die Polizei ermittelte erfolgreich bei Autodiebstählen, die Bauern-Demonstration verlief ohne Störung.

HAZ-Ausgabe vom 12./13. Februar 1972

Auf den Prompt „Schreibe bitte einen Rückblick auf Februar 1972 in Hannover“ gab ChatAI folgende Antwort: „Die Stadt Hannover selbst erlebte im Februar 1972 eine ruhige Zeit. Die Stadt war noch nicht so stark von der Wirtschaftskrise betroffen wie andere Städte in Deutschland. Die Hauptstraße und die Innenstadt waren jedoch noch nicht so belebt wie heute. Ich hoffe, dieser kurze Rückblick gibt dir einen Eindruck davon, wie es im Februar 1972 in Hannover war!“

PS: Von den genannten Erfindern befinden sich einige Bücher im Bestand der TIB:

  • Petzenbürger, A. (1901). Elektrische Schnellbahn Berlin-Hamburg: 286 km. Grabow.
  • Stedefeld, C. (1934). Einfache Neuerungen an Strassenbahnfahrzeugen für stossfreie Fahrt. In Forschungsheft/Forschungsinstitut für Strassenbahnwesen Hannover (Vol. 8). Sponholtz.

"Auf Grund der räumlichen Situation der Willi-Bredel-Bibliothek [Rostock] war es uns nicht möglich, die in einem gesonderten Raum einzurichten. Wir wollten aber unseren Benutzern die als neuen nicht länger vorenthalten. So wurde die Diskothek in der Hauptbibliothek auf dem Flur der 2. Etage untergebracht."

Pfeiffer, Gisela (1972). 'Schallplattenbestand - Schallplattenausleihe'. In: Der Bibliothekar 26 (1972) 6: 365-371

"Wühlfreihand", bibliothekarischer Fachterm, circa 1960er.
Eine Form der Bestandsaufstellung, bei der Nutzer*innen ohne weitere Beratung und ohne Einsicht in die pädagogisch-erzieherische Funktion der Aufstellung den Bestand nach Gutdünken nutzen können. Im besonderen im Zusammenhang mit der Durchsetzung der Freihandaufstellung als 'moderne Form der Bibliotheksarbeit' genutzt, vor allem ablehnend ("Keine Wühlfreihand.").

Also ich weiss ja nicht, was diesen ständigen Neuerungen immer sollen. Erst Freihandbibliotheken für Kinder und dann, was kommt als nächstes? Comics aus der Bibliothek? Die Kinder können ausleihen, ohne mit Bibliothekar*innen zu sprechen?

(Gessinger, Ursula (1959). 'Freihandbibliotheken für Kinder?' In: Der Bibliothekar 13 (1959) 2: 211-214.)

"Die Bemühungen [der DDR] um ein gutes Bibliothekswesen erklären sich aus der Tatsache, daß die Bibliotheken ein wichtiger Teil des Überbaus sind und damit eine große Rolle für die Stärkung und Festigung unserer Gesellschaftsordnung spielen. Die Bibliotheken haben die Aufgabe, einen bedeutenden Teil der kulturell-erzieherischen Funktion unseres Staates auszuüben [.]."

Schierlich, W. 'Ein Jahr Schulung nebenberuflicher Bibliotheksleiter'. Der Bibliothekar 9 (1955) 1: 9- 16

120.000 Verweise liefert Horst Meyers bis 2004 erschienene Bibliographie zur Buch- und . Obwohl schon sie schon etwas älter ist, wollten wir diesen Schatz nicht verloren gehen lassen und haben die digitale Version der SUB Göttingen aufbereitet, verschlagwortet und in den BBI integriert. katalog.fid-bbi.de/Search/Resu

"Beim Neuaufbau unseres kulturellen Lebens ist das Buch ein wesentlicher Faktor, der geeignet ist das [sic!] kulturelle Erbe des eigenen und der anderen Völker weiterzugeben und neue fortschrittliche Gedanken zu verbreiten, die vom Geiste der Humanität und des friedlichen Zusammenlebens der Völker getragen sind.

Die Aufgabe des demokratischen Staates ist es, Einrichtungen zu schaffen und zu fördern, die denm Buche eine weite Verbreitung und Wirksamkeit sichern."

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"Ein Bibliothekar, der nach pädagogischen Prinzipien handelt, wird nie mehr als 25 Bücher pro Kind und Jahr entleihen. Die Qualität der Massenarbeit läßt sich aus der Zahl der individuellen Beratung ermessen."

Tiede, Eleonore (1954). 'Über die Kinderbibliotheken in der Deutschen Demokratischen Republik'. In: Der Bibliothekar 8 (1954) 21: 638-639 (639)

"Der Dilletantismus im Bibliothekswesen muß endlich unterbunden werden, damit die Bibliotheken in ihrer erzieherischen Funktion voll wirksam werden können."

Weinert, Hans (1954). 'Beseitigt die Mängel unseres Bibliothekswesens!". In: Der Bibliothekar 8 (1954) 17/18: 528-531 (531)