Vor ein paar Wochen habe ich eine Meditationsapp heruntergeladen. Warum und wieso ist hier egal.
Sie machte sogar Spaß und tat mir gut.
Bis der Sprecher Steve Jobs als leuchtendes (erleuchtetes?) Beispiel für die Meditation pries. Augenblicklich entwickelte sich eine so tiefe Abneigung, dass ich die App nach ein paar Tagen wieder löschte.
Jetzt lese ich bei Bernhard Pörksen, wie tief die Entwicklung der IT-Technologie und insbesondere von SM mit
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mit pseudoreligiösem Mystizismus verknüpft war, der erst später in die kapitalistische Ausnutzung unserer Gedanken und Gefühle führte.
Wenn man dann noch im Buch #Healthismus von Friedrich Schorb liest, wie eine spzielle Kultur der #Wellness im Silicon Valley eine scheinbare, aber ausbeuterische 'Gemeinschaft' erzeugt, möchte ich das allen um die Ohren hauen, die davon träumen, #Digitalisierung sei nun endlich die Lösung aller Menschheitsprobleme.
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In Wahrheit führt eine gerade Linie vom Hippietum und den LSD-Trips der ersten Gurus von SM zu Trump und Musk.
Und nun? Pörksen erzählt die Geschichte von Jenny Odell, die einen ganz eigenen Weg aus der Verzweiflung über den ersten Wahlsieg von Trump gefunden hat.
Zuhören. Und dann erst mal nichts machen. Warten, was sich entwickelt und Antennen dafür haben, wenn etwas passiert und dann da sein.
Deshalb poste ich in letzter Zeit immer wieder 'Erst mal innehalten'. #SlowDown
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Der Park, von dem da die Rede ist, sollte übrigens bebaut werden. Die Gemeinschaft des Viertels hat ihn verteidigt und als #Gemeingut erhalten.
Das Tempelhofer Feld ist so ein Ort, dem ihr zuhören, in den ihr eintauchen solltet.
Bleibt wach und aufmerksam für die Gestaltungsmöglichkeiten im Kleinen und im Großen.
Ich wünsche dem Buch 'Zuhören' von Bernhard Pörksen wirklich viele Leser*innen.
In dem Abschnitt 'Gefahr des Etiketts' beschäftigt er sich mit einem Essay von Hegel. Allein diese fünf Seiten lohnen das ganze Buch.
Er dekonstruiert alle diese Etiketten 'Mörder', 'Migrant', 'AlterWeißerMann' und was uns aktuell sonst noch alles umtreibt und erklärt, warum wir doch nicht ohne Etiketten können.
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Ich strunze jetzt mal ein bisschen, denn ich sehe mich durch vieles, was Pörksen schreibt, in der #Didaktik des Zuhörens und der Geduld bestätigt, die wir im Projekt empCARE umsetzen.
Das ist ein #Präventions Programm für Gesundheitsberufe. Die Teilnehmenden reflektieren darin ihre Empathie. Sie kriegen Raum und Zeit, Erfahrungen zu reflektieren und neue zu machen. Ohne, dass wir sie bewerten.
Ich will nach und nach davon erzählen.
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https://www.empcare.de
Die Rückkehr der Gefühle in #Pädagogik und #Erwachsenenbildung
Seitdem der Neurowissenschaftler António Damasio festgestellt hat, dass unsere Entscheidungen und unser Verhalten wesentlich von unseren Gefühlen geleitet wird, beschäftigen sich auch andere Wissenschaften intensiver mit Emotionen.
Vorher galten sie als dunkel und irrational und wurden vor allem in der #Bildung ablehnend betrachtet.
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Die Haltung zu Emotionen in der #Bildung änderte sich Anfang der 2000er Jahre.
Wiltrud Gieseke schrieb ein Standardwerk zu Emotionen in der #Erwachsenenbildung: https://tinyurl.com/4hm8cfpf
Matthias Huber und Sabine Krause gaben ein Buch über 'Bildung und Emotion' heraus: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-18589-3
Beide Bücher beschäftigen sich mit dem Einfluss von #Emotionen in Unterricht und Seminar.
Beide Bücher gaben uns viele Anregungen bei der Entwicklung der #Didaktik von https://www.empcare.de
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empCARE ist ein Seminarkonzept zur #Prävention von #Burnout in Gesundheitsberufen. Es unterscheidet sich von Antistress- oder Resilienzseminaren, die dazu anleiten, eine andere Haltung zum Stress und den auslösenden Faktoren zu entwicklen.
In den empCARE-Seminaren reflektieren die Teilnehmer*innen ihre Gefühle und die hinter negativen Gefühlen liegenden unbefriedigten Bedürfnisse. Theoretischer Hintergrund ist die Gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg.
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In den empCARE-Seminaren sind Gefühle gleichzeitig Inhalt und Wirkfaktor.
#Pflegefachleute sind Expert*innen für den Umgang mit den Gefühlen anderer Menschen. Sie sind oft überrascht, wenn ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse im Seminar plötzlich genauso wichtig sind, wie die ihrer Patient*innen.
Manche haben den Zugang zu ihren Gefühlen längst verloren.
Wie kriegt man #Pflegefachpersonen, die Expert*innen für den Umgang mit den Gefühlen anderer Menschen, dazu eigene Gefühle zu reflektieren?
Für empCARE haben wir eine spezielle #Didaktik mit vier Dimensionen entwickelt. Der Körper im Raum
Lernen als soziales Geschehen
Emotionen und Lernen
Wissen erweitern
Das Schaubild nennt zusätzlich einige Details. Mehr erfahren? Besucht unseren Blog https://www.empcare.de/post/empathie-in-der-erwachsenenbildung
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@LThiry das merk ich mir mal gerne vor. Danke für die Empfehlung!