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Der Einstieg in das Fediverse für Bibliotheksmenschen

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Was dieses Jahr für mich persönlich besonders machen wird?

Vor zehn Jahren durfte ich mit anderen ein vom @bmbf_bund gefördertes Verbundprojekt starten. Wir haben ein empathiebasiertes Konzept zur von in - und Gesundheitsberufen entwickelt und evaluiert. Und, was das beste ist, verstetigt.

Und auch im zehnten Jahr haben wir viel vor. Wir machen wieder eine Trainer*innenausbildung, gehen auf Kongresse und entwickeln das Konzept weiter.
empcare.de

Für den Pflegekongress in Bremen Anfang Mai beschäftige ich mich mal wieder intensiver mit Empathie, vor allem mit der Empathie, die soziale Roboter simulieren können. Lese viel, höre Podcasts usw.

Gerade stolpere ich über diesen Satz von Giovanni Maio im Philosophischen Radio von WDR 5: "Die Atmosphäre in diesem Raum hier zwischen Ihnen und mir, das lässt sich nicht in Daten abbilden."
www1.wdr.de/radio/wdr5/sendung

www1.wdr.deWo sind die Grenzen der KI in der Medizin?Künstliche Intelligenz wird in immer mehr Lebensbereichen immer deutlicher zur Selbstverständlichkeit. Auch in der Medizin – die damit möglicherweise vor einem gravierenden Veränderungsprozess steht. Was bedeutet das für Ärzte, was für Patienten?
ludwig thiry

Wenn es um in der geht, reden wir in D vor allem von einem Entlastungsversprechen für die beruflich Pflegenden. Die amerikanische Expertin Jing Wang fordert 'Nursifying AI', damit das Erfahrungswissen von Pflegenden ausreichend Geltung bekommt.

"For example, if your AI tells you that a patient is low risk for sepsis, but in your experience, you feel the patient is unstable, what is the ethical decision to make when interacting with the AI tool?"

thenursingbeat.com/articles/nu

www.thenursingbeat.comToday In The Chart - ‘Nursifying’ Artificial Intelligence with Jing Wang - Mar 14, 2025Discover how AI is transforming nursing with insights from expert Jing Wang.

Die Arbeitssoziologie beschäftigt sich schon lange mit Erfahrungswissen und dem gesellschaftlichen Umgang damit. Es lässt sich nur zu einem Teil versprachlichen oder in andere Daten übersetzen. Deshalb ist es auch der nicht zugänglich.

Es ist ein Schatz, der verloren gehen könnte. Gerade die sollte sich viel stärker mit diesem Phänomen beschäftigen. Macht sie aber wenig, weil es scheinbar der Professionalisierung der widerspricht.
tinyurl.com/5den7jpr

💭 Es ist gut erfroscht, wie im Zuge der Industrialisierung aus den Wirtschaftskreisläufen herausgehalten und ins Private verlegt wurde. Unbezahlt von Frauen ausgeführt.

Die Anbieter des Replika schreiben auf der Homepage:
"The companion who cares
Always here to listen and talk.
Always on your side"

Jetzt frage ich mich, ob das einfach nur die Endstufe der Verdrängung des Kümmerns aus der öffentlichen Sphäre ins Individuelle ist.

Lesetipp: Eva Weber-Guskar von der Ruhruni Bochum beschäftigt sich in dem Buch 'Gefühle der Zukunft' mit und .

Da und Ki immer wieder als die Rettung der beruflichen angepriesen werden, ist das ein sehr erkenntnisreiches Buch für , und . Es hilft über das engere Thema hinaus dabei, sich klar zu werden, was unsere Beziehungsarbeit ausmacht.
ullstein.de/werke/gefuehle-der
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Ich mag besonders die sprachliche Genauigkeit von Eva Weber-Guskar.

Sie unterscheidet z.B. Gefühlserkennung (als geistigem Akt, der ein Verstehen der anderen Person enthält) von Gefühlserfassung (als bloßer Identifizierung eines Gefühls ohne den Kontext, in dem es steht
oder
Gefühlsregulierung (als instrumenteller Dämpfung von Gefühlen) von der Gefühlskultivierung (als konstruktivem Umgang mit einem Gefühl)

Eva Weber-Guskar in "Gefühle der Zukunft": 'Mit dem Körper hängen Handlungsfähigkeit und, wegen seiner grundsätzlichen Bedürftigkeit und Verletzlichkeit, Handlungsnotwendigkeit zusammen.'

Was ein Satz! In einer Gesellschaft, in der Leistung alles ist und Bedürftigkeit verachtet wird.

Vielleicht ist es dieser Zusammenhang, der mich in meiner Zeit als Krankenpfleger so fasziniert hat. Vielleicht ist es genau das, was berufliche ausmacht, Verletzlichkeit und Handlungsfähigkeit verbinden.

In einem anderen Netzwerk gab es gerade eine Diskussion über Bushaltestellen oder Telefonzellen auf Stationen, in denen Menschen mit hochgradiger untergebracht (eingesperrt?) werden.
Mein Eindruck nachdem ich mich nun intensiv mit sozialen Robotern und der Simulation von beschäftigt habe, demnächst werden wir erleben, wie Maschinen eingesetzt werden, um Menschen wahlweise ruhigzustellen oder zu infantilen Spielen anzuregen.

Mit welchem Chatbot soll ich denn jetzt am besten mein Lampenfieber dämpfen?

Jemand Erfahrungen?

Ich soll morgen in Bremen vor Menschen sprechen 😲

Letzte Folie

So kann losgehen. empCARE-Workshop auf dem Pflegekongress in Bremen mit dem Kollegen Andreas Kocks.
Großes Interesse. Wie toll 😃

@mango
Danke für den HInweis. Das schaue ich mir mal an.

@LThiry Care als Leisure.
Why we care bestimmt how do we care. Umstieg von der Care als komplexe menschliche Interaktion, die sehr schlecht vorhersehbar ist, zur fakultativen Dienstleistung, die beliebig und nach Kaufkraft gestaltet aber auch abgewählt oder kaufunfähigen abgelehnt werden darf.

@LThiry

Jetzt haste das Lampenfieber sicher hinter dir und wie immer war's bestimmt unnötig.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass synthetische Empathie eines Algorithmus erforderlich gewesen wäre oder gar etwas genützt hätte. 😉

@LThiry ich finde es extrem schwierig im Umgang mit Personen die an Demenz erkrankt sind den richtigen Umgang zu finden.

ich finde es auf der anderen Seite extrem schwierig, dass ich diese Menschen auf Intensivstationen erlebe und Angehörige Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt haben wollen - damit diese Menschen mit ihrem Leid weiterleben.

Gerade für den Fall der Demenz hab ich in meiner Verfügung sehr deutliche Worte gefunden

@EarlyTwix
Am 18. Juni veranstaltet der Deutsche Ethikrat seine öffentliche Jahrestagung zum Thema Solidarität.
Dort soll auch über den sogenannten Grenznutzen diskutiert werden. Also genau solche Fragen, die du hier aufwirfst. Ich bin skeptisch, weil es sich in der Ankündigung in einem Reel auf LinkedIn so anhört, als sollten gesundheitsökonomische Erwägungen und nicht persönliche Entscheidungen den Ausschlag geben.
Die Veranstaltung kann auch online besucht werden.
ethikrat.org/veranstaltungen/t

Deutscher EthikratGelingende Solidarität

@LThiry Vielen Dank für die Info....
Übertherapie am Ende des Lebens ist ein schwieriges Thema - Demenz auch - und wenn beides zusammentrifft wird es nicht einfacher.

@LThiry
Dem kann ich so nicht zustimmen.

Aus der eigenen Kindheit und jetzt bei der nächsten Generation ist erfahrbar, dass leblose Stoffpuppen und Spielzeug, teilweise mit Sprachmodul und kleinen Reaktionsmöglichkeiten volle Akzeptanz als temporären Ersatz für Bezugspersonen herhalten.

In modern sitzen Kinder vor einer Konsole, Tablet, Fernseher und brauchen keine separate Aufsicht. Für sie ist das Teil eines normalen Alltags die Bilder malen, Radfahren, Ball spielen, Kneten. Aufgeschlossene sehen das als Erweiterung und nicht als Ersatz.

Mir ist klar, dass es dazu unterschiedliche Meinungen gibt, aber nicht wenige Menschen sehen das nicht als Problem.

Die Pflegeroboter, die zurzeit eingesetzt werden, oder Laderoboter, die Essen und Medikamente zu Menschen bringen, die die selbständig annehmen können werden glücklicherweise die Personallücke füllen, die zurzeit klafft und das verbliebene Personal entlasten.
Im Alter wäre mit so eine Unterhaltungsmaschine tausend mal lieber, weil ich den Maschinenumgang heute schon normal finde, als dass ich mein Dasein allein in einem großen Raum verbringen müsste, am die Wand startend, weil niemand da ist'

Wenn die nächste Generation heranwächst, gibt es weniger Aufruhr, weil sie wie selbstverständlich damit aufwachsen.

@pascal_f
Die Bereitschaft und die Fähigkeit Gegenstände zu vermenschlichen, ist Voraussetzung dafür einen Chatbot oder Roboter als Gesprächspartner zu akzeptieren. Ich habe gar nix dagegen, wenn wir von freien Entscheidungen und Transparenz ausgehen.

Gleichzeitig wünsche ich mir, dass wir als Gesellschaft über uns und unsere Ziele und Werte reflektieren, wenn wir das Kümmern umeinander an Maschinen delegieren, weil die Menschen für andere Tätigkeiten zur Verfügung stehen sollen.