(5/6) Wenn eine Regierung jetzt einfach massiv viel Geld in die Hand nähme und sagen würde: okay, wir machen jetzt ein Projekt namens "Umbruch 2030", und von oben schlicht eine ganze Liste von radikalen Änderungen herab beauftragen würde, dann wäre sie massiv populär.
Nur mal als Beispiele:
- Enteignung der größten Wohnungskonzerne (Deutsche Wohnen, LEG etc.) und Überführung in ein neues, staatliches "Amt für Wohnraum" oder so, Mieten gekoppelt an das Einkommen, ohne Profitmotiv. Fusion eines unbürokratischen Wohnungsvergabe-Verfahrens mit dem bestehenden Wohnberechtigungsschein.
- Sofortiger Start eines Ausbauprojekts der Bahn-Infrastruktur und der Übergabe des ÖPNV in die Hand der Kommunen – sodass z. B. in Großstädten(!) wie Hamm, in denen es nur lächerliche Busverbindungen gibt, auch bald eine Überland-Leichtbahn in die einzelnen Bezirke fährt.
- Wohnungsbauoffensive für sozialen Wohnraum, ab jetzt, und ohne irgendeine zehnjährige Planungs- und Überdenkphase mit NIMBY-Berücksichtigung.
- Abschaffen des Kassensitz-Systems für Ärzte und stattdessen ein staatlich kontrolliertes System, wie viele Ärzte es wo geben sollte (wir haben ja bekanntlich genug Ärzte, nur bewilligen die Kassen keine neuen Sitze…)
Klar wär das ein massiver Aufwand, totales Chaos und ein absoluter radikaler Umbruch. Wäre mit aktuellen Protokollen und Regelungen nicht vereinbar. Der Horror.
Aber solche Projekte funktionieren in anderen Ländern mit rechtspopulistischen Regierungen ja auch! Und Trump mit seinem DOGE und dem Auflösen fast aller Ämter schafft es ja auch, so radikale Änderungen einzuführen. Man muss es nur richtig verkaufen. "Elektrifizierung des ganzen Landes"; "Fünf-Jahres-Plan"; "Green New Deal"; "Drain The Swamp"; "War on Terror" – die schaffen's ja auch alle.
Klar, da wär Wirbel und es würde ein typischer Aufschrei durch das Land gehen, aber das passiert ja bei den Rechten auch. Man muss halt gemeiner, provokativer werden.
Und Enteignungen und soziale Projekte sind nach wie vor massiv populär in Deutschland – Die Kampagne "Deutsche Wohnen enteignen" hatte ja irgendwie eine Unterstützungsquote von 70% oder so.
Das ganze könnte man finanzieren mit einer einmaligen Vermögensabgabe der "Superreichen" mit einer superkurzen Frist von drei Monaten oder so. Wenn man das richtig populistisch verpackt und auch Begriffe wie "Superreiche" oder "Bonzen" verwendet, dann versammelt man durch die Bank alle außer die paar Altkonservativen und Reichen hinter sich.
Und es gibt gar nicht genug Zeit für Akteure wie Russland oder Lobbyisten um da Stimmung gegen aufzubauen.
Damit hätte man die AfD in einem Schlag besiegt.