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Der Einstieg in das Fediverse für Bibliotheksmenschen

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Susanne Göttker

Wusstet ihr, dass es in auch 1965 noch eine öffentliche gab?
Jugendliche Angehörige des 'Bundes entschiedener Christen' verbrannten mit behördlicher und polizeilicher Genehmigung am Rheinufer Bücher von z.B. , , und , weil diese Werke eine schlechte Wirkung auf sie gehabt hätten.
Nicht Goebbels, sondern der Apostel Paulus habe sie inspiriert.
1965. Mit behördlicher Genehmigung.

@goettker Die hatten die Nase wohl entschieden zu tief in den Weihrauch gehängt. Aber ein Zeichen dafür, dass wir uns über die Geschehnisse in den USA nicht erheben brauchen. Die gesellschaftliche Liberalisierung kann überall rasch rückabgewickelt werden.

@RenkeSiems
Sehr wahr.
Habe gerade "Der Staat als Gouvernante" von Erich Kästner 1926 gelesen. Da steht genau das drin: "Wozu das Gelächter! Auch Europa hat seine Affenprozesse!"
Erstmals publ. in: Neue Leipziger Zeitung, Jg. 6, Nr. 135, 17.05.1926, S.1.
Jetzt als Textsammlung in: Kästner, Erich: Resignation ist kein Gesichtspunkt. Atrium, 2023. S. 16.

@goettker ein Link zur Dokumentation bzw zum Weiterlesen wäre sicherlich hilfreich. wiki bietet nicht einfach zugängliche Quellen... Gibt es open access Quellen dazu?

@goettker Camus' "Der Fremde" finde ich sehr gut geschrieben. Ich kann zumindest theoretisch nachvollziehen warum dort existenzialistische Literatur extrem kritisiert wurde. Als Vorläufer der Postmoderne wurden dort Standpunkte und Ansichten vertreten die den vorherigen diametral gegenüberstanden. Manche Menschen greifen dann in dieser Verunsicherung zu diskussionswürdigen Mitteln der Kritik.

@ibarbers @goettker Es ist diskussionswürdig ob es sich dabei um eine angemessene Form der Kulturkritik handelt oder eher nicht.

@goettker @ibarbers Ich denke 'zweifelhaft' ist in diesem Zusammenhang dann das Wort welches an Stelle von 'diskussionswürdig' stehen sollte. Es ist mir nur vorhin nicht direkt eingefallen.

@goettker @ibarbers Die grundlegende Diskussion ob und gegen welche Gegenstände Gewalt ein legitimes Mittel ist begleitet die Menschheit bereits seit Jahrhunderten. In den verschiedenen Jahrhunderten wurde diese Frage dann oft sehr unterschiedlich beantwortet.

@chukk_beslowair @goettker sind nicht einfach Gewalt gegen Sachen. Diese Aktionen richten sich gegen die Autorinnen und Autoren und gegen die Meinungsfreiheit. "Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen".
Also nein, auch der Begriff "zweifelhaft" ist nicht angebracht.

@ibarbers @goettker Das Verbrennen eines Webstuhls oder eines Transporters ist also etwas anderes als das Verbrennen eines Buches?

@chukk_beslowair @goettker ja ist es. Und damit habe ich alles gesagt, ich breche das an dieser Stelle ab.

@goettker

Ich sags ja... wenn man "strenggläubige Christen" ließe... es würde nach wie vor thermische Überzeugungsarbeit an Ding und Mensch geleistet werden...

@goettker
Also: daran stimmt etwas nicht. Nämlich das mit der Genehmigung. Genehmigt wurde, Feuer zu machen. Das ist nämlich das einzige, was genehmigt werden muss. Der Rest drumrum ist eine Versammlung, die nur der Anmeldung bedarf.
Mithin waren die Mittel der Behörden etwas eingeschränkt.
Egal, wie man das nun findet, die Aktion fiel, wie später auch (in anderen Fällen) gerichtluch festgestellt wurde, unter den Schutz von Art 5 und 8 GG.

@FDM

@wauz
Ich bin etwas unsicher, was genau an meiner Darstellung nicht stimmt. Ob es helfen würde, wenn ich "polizeiliche" streiche? Das ist tatsächlich nicht korrekt, weil die Polizei nichts zu genehmigen hat.
Ansonsten ähnelt deine Darstellung der des Oberbürgermeisters von Düsseldorf (SPD), der zunächst betonte, das Amt für öffentliche Ordnung habe korrekt gehandelt.
Mehrere Wochen später allerdings verurteilte er während einer Sitzung des Magistrats die Bücherverbrennung doch.

@goettker
Vielleicht so formuliert: manchmal muss man es hinnehmen, dass Leute demonstrieren, dass sie A... sind.
Wobei ich diese Org nicht kenne, und die Leute auch nicht. Diese Form, die sie da gewählt haben, ist allerdings nicht zu ihrer Ehre. Zumindest ist es unsensibel.
Ich denke aber, dass es aber auf ziemlich autoritäre Denke hinweist. Das dürfen andere durchaus wissen.
Es ist also eines, diese Aktion schlecht zu finden, ein anderes, sie deswegen über Verwaltungsrecht zu verhindern. Letztlich haben sie Grundrechte in Anspruch genommen.